Bis zu 3.000 Muslime in Myanmar getötet

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.08.2017 00:00
Aktualisiert 30.08.2017 15:15
Reuters

Zwischen 2.000 und 3.000 Muslime seien in Myanmars Staat Rakhine in den letzten drei Tagen getötet worden, berichtete der europäische Rohingya-Rat am Montag.

Anita Schug, Sprecherin des Rohingya-Rats sagte der Nachrichtenagentur Anadolu, dass an die 3.000 Muslime in Rakhine ermordet und Tausende verletzt wurden.

„Es ist ein andauernder, langsam entfachter Völkermord", sagte Schug, sie beschuldigte Myanmars Militär verantwortlich für den Tod der Menschen zu sein.

Allein am Sonntag seien tausend Muslime im Dorf Saugpara getötet worden, so Schug.

Schug fügte hinzu, dass mehr als 100.000 Zivilisten vertrieben worden sind, während weitere 2.000 Muslime an der Grenze zu Bangladesch ausharren würden, da die Regierung von Bangladesch die Grenze völlig verriegelt habe.

Hundert Bewohner des Dorfes Auk Nan Yar seien außerdem am Mittwoch zu einem unbekannten Ort gebracht worden, man habe Angst um ihre Leben.

Im westlichen Myanmar ereigneten sich am Freitag tödliche Angriffe auf Grenzposten, was zu massiven Gewaltausbrüchen und zivilen Opfern führte.

Medien berichteten, dass die Sicherheitskräfte Myanmars unverhältnismäßige Gewalt anwendeten und Tausende Rohingya aus ihren Dörfern vertrieben hätten. Die Dörfer seien anschließend durch Granaten und Maschinengewehre zerstört worden.

In der Region gibt es seit 2012 massive Spannungen zwischen den buddhistischen und muslimischen Volksgruppen.

Im Oktober schaltete sich die UN ein und veröffentlichte einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte. Die UN dokumentierte Massen-Vergewaltigungen, Morde, auch an Kindern und Babys sowie vermisste Personen.

Die Rohingya sind die weltweit größte Staatenlose Gemeinde und einer der meist verfolgten Minderheiten.

Die sunnitischen Muslime werden von der Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung in Myanmar mit Argwohn betrachtet. Sie gelten als illegale Einwanderer und werden als „Bengali" betitelt – obwohl viele von ihnen bereits seit Generationen in Myanmar leben.

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