Immer noch keine genauen Informationen über vertriebene und getötete Rohingya-Muslime

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.09.2017 00:00
Aktualisiert 26.09.2017 16:35
AP

Das türkische Außenministerium erklärte am Montag, dass Informationen über die Zahl der Personen, die aus Myanmar flüchteten oder getötet wurden, immer noch nicht verfügbar sei. Über 436.000 Rohingya-Muslime waren wegen der Gewalt im Staat Rakhine seit dem 25. August nach Bangladesch geflohen.

In einer Erklärung des Ministeriums hieß es, dass türkische Bemühungen dazu beigetragen haben, einen internationalen Konsens für Maßnahmen zu erarbeiten, um den Konflikt zu beenden sowie die Bereitstellung von humanitärer Hilfe zu erleichtern und eine sichere Rückkehr der Rohingyas in ihre Heimat zu gewährleisten.

„Die türkischen Hilfsorganisationen setzen ihre Bemühungen fort, um den Rohingya-Muslimen, sowohl in Myanmar als auch in Bangladesch, Hilfe zu leisten", hieß es weiter. Zusätzlich wurde bekanntgegeben, dass der stellvertretende Ministerpräsident Recep Akdağ in den kommenden Tagen die Flüchtlingslager in Bangladesch besuchen werde.

In der Region gibt es seit 2012 massive Spannungen zwischen den buddhistischen und muslimischen Volksgruppen.

Im Oktober vergangenen Jahres schaltete sich die UN ein und veröffentlichte einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte. Die UN dokumentierte Massen-Vergewaltigungen, Morde, auch an Kindern und Babys sowie vermisste Personen.

Laut dem Außenminister Bangladeschs Abul Hasan Mahmood Ali seien durch die Gewalt rund 3.000 Rohingyas getötet worden.

Die Rohingyas sind die weltweit größte Staatenlose Gemeinde und einer der meist verfolgten Minderheiten.

Die sunnitischen Muslime werden von der Mehrheit der buddhistischen Bevölkerung in Myanmar mit Argwohn betrachtet. Sie gelten als illegale Einwanderer und werden als „Bengali" betitelt – obwohl viele von ihnen bereits seit Generationen in Myanmar leben.

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