Türkisches Außenministerium kritisiert Äußerungen von EU-Türkei-Berichterstatterin Piri

ANADOLU AGENTUR
ANKARA
Veröffentlicht 30.01.2018 00:00
Aktualisiert 30.01.2018 12:41
Archivbild

Das türkische Außenministerium hat am Montag die jüngsten Äußerungen der Türkei-Berichterstatterin des Europäischen Parlaments, Kati Piri, kritisiert und als „inakzeptabel" bezeichnet. Piri spiele die Bedrohung durch die PKK herunter, hieß es.

„Es sei „inakzeptabel", dass eine Person, die die Bedrohungen für die Türkei nicht einschätzen kann, die Tätigkeit der Türkei-Berichterstatterin ausführe, sagte Hami Aksoy, Sprecher des Außenministeriums, in einer schriftlichen Erklärung.

In einem am Samstag veröffentlichten Interview des Nachrichtenportals „Ahval" sagte Piri: „Für uns stellen die PKK und ihre Varianten keine Bedrohung dar. (...) Es gibt keine Angriffe der PKK in den Niederlanden, Belgien oder Frankreich."

Die eigentliche Herausforderung bestehe im Kampf gegen die Bedrohung durch Daesh, so Piri.

Es sei bedauerlich, dass Piri die Bedeutung einer „entschlossenen Zusammenarbeit" gegen alle Terrororganisationen nicht verstehe, erwiderte Aksoy. Die Äußerungen der Türkei-Berichterstatterin hätten dem Ansehen des EU-Parlaments geschadet.

Piri behauptet indes auf Twitter, dass ihre Bemerkungen aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Aksoy wertete die Rechtfertigungsversuche jedoch als „unzureichend".

Die PKK ist 1978 gegründet worden und kämpfte bis Anfang der 2000er Jahre gegen die türkische Regierung für ein unabhängiges Kurdistan. Mit der Zeit änderten sie ihr Ziel und streben nun nach Autonomie in den hauptsächlich kurdischen Gebieten.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen