Mindestens 33 Tote bei mutmaßlichem Brandanschlag in Japan

DPA
KYOTO
Veröffentlicht 18.07.2019 12:10
Aktualisiert 18.07.2019 15:49
Kyodo/via Reuters

Ein Brandanschlag auf ein Filmstudio in der japanischen Touristenhochburg Kyoto hat mehr als zwölf Menschen den Flammentod gebracht.

Mindestens 33 Menschen seien ums Leben gekommen und fast 36 weitere verletzt worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag unter Berufung auf die Einsatzkräfte.

Zuvor waren mindestens 13 Tote vermeldet worden. Mehrere Menschen hätten das Bewusstsein verloren. Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch steigt. Ein 41-jähriger Mann, der sich unter den Verletzten befand und ins Krankenhaus gebracht wurde, habe die Tat gestanden, hieß es weiter.

Der Täter soll eine brennbare Flüssigkeit am Morgen (Ortszeit) an dem Gebäude versprüht und daraufhin das Feuer gelegt haben. Dabei schrie er nach Angaben von Augenzeugen: «Sterbt!» Sein Motiv war zunächst unklar.

Die 1981 gegründete Produktionsfirma Kyoto Animation hat vor allem in den 2000er Jahren einige beliebte Fernseh-Zeichentrickserien wie «K-On!», «Free!» und «Suzumiya Haruhi no Yuutsu» produziert, die sich insbesondere an die jüngere Generation richten. Viele Fans in Japan haben Orte aufgesucht, die in den Filmen eine Rolle spielen.

Aufnahmen des dreistöckigen Firmengebäudes zeigten ein völlig ausgebranntes Haus, aus dem noch Rauchwolken aufstiegen. Die Polizei fand am Tatort auch mehrere Messer.

Es wäre nicht der erste Massenmord in Japan, das eigentlich den Ruf genießt, eines der sichersten Länder der Welt zu sein. Erst im Mai hatte ein Mann mit Messern auf wehrlose Schulmädchen eingestochen. Dabei tötete er ein Kind und einen Vater, bevor er sich selbst das Leben nahm. Bei dem bislang blutigsten Amoklauf in Japan seit Jahrzehnten hatte ein junger Mann vor drei Jahren in einem Behindertenheim 19 wehrlose Menschen erstochen.

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