Vorsichtsmaßnahmen für Kölner Karnevalszüge

DPA
Polizisten mit Maschinenpistolen und Betonsperren gegen mögliche Lkw-Anschläge: Mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen wollen die Behörden in Köln an den bevorstehenden Karnevalstagen den Feiernden größtmöglichen Schutz bieten.
Zudem soll wie im Vorjahr ein Großaufgebot an Polizisten in der Karnevalshochburg konsequent gegen Randalierer und mögliche Sexualstraftäter vorgehen, wie Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies am Donnerstag bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts für Karneval ankündigte.

"Die Sicherheitslage in Europa hat sich im vergangenen Jahr verändert", sagte Mathies. Als Reaktion auf die Lastwagenattentate von Nizza und Berlin hatte die Stadt Köln bereits vor zwei Wochen ein Lkw-Fahrverbot in der Innenstadt für Karnevalssonntag und Rosenmontag verfügt. Damit soll die Sicherheit während der beiden großen Karnevalszüge in der Domstadt erhöht werden.

Allein zum Kölner Rosenmontagszug werden bis zu eine Million Besucher erwartet. Mathies zufolge werden nun zusätzlich zum Lkw-Fahrverbot an "neuralgischen Punkten" Zufahrten zum Zugweg mit Betonsperren und Polizeifahrzeugen blockiert. So soll verhindert werden, dass Fahrzeuge unkontrolliert in die Sperrzone einfahren.

Wie im vergangenen Jahr wird die Kölner Polizei auch diesmal an den "tollen Tagen" deutlich Präsenz zeigen: Laut Mathies werden zu Weiberfastnacht am nächsten Donnerstag mehr als 2.200 Beamte im Einsatz sein, am Karnevalssonntag 1.300 und am Rosenmontag rund 1.700 Polizisten. An Verkehrskontrollpunkten werden die Beamten auch Maschinenpistole tragen.

Die Kölner Polizei hatte bereits beim Straßenkarneval vor einem Jahr die Zahl der Einsatzkräfte deutlich erhöht - damals als Reaktion auf die massenhaften sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht 2015 am Kölner Hauptbahnhof. Im Kölner Karneval 2016 bewährte sich dieses Konzept, die Zahl der Straftaten ging deutlich zurück.

"Die Polizei wird bei drohenden Gefahren konsequent einschreiten", kündigte Mathies für die bevorstehenden Narrentage an. "Gegen diejenigen, die Karneval für gewalttätige Aktionen oder Straftaten jeder Art missbrauchen, wird die Polizei frühzeitig und entschlossen vorgehen." Zugleich appellierte der Kölner Polizeipräsident erneut an die Narren, bei der Kostümierung auf täuschend echt aussehende Spielzeugwaffen zu verzichten.

"Wenn man mehrere hunderttausend feiernde Menschen vor Unfällen, Straftätern, Extremisten und islamistischen Terroristen schützen will, geht das nicht ohne Einschränkungen", räumte Mathies ein. Die Polizei werde jedoch "alles daran setzen, diese Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten".

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