Türkische Konsulate in Deutschland erhalten verdächtige Briefe

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 11.04.2017 00:00
Aktualisiert 11.04.2017 14:34
DPA

Bei den türkischen Generalkonsulaten in Frankfurt, Mainz, Hamburg, Hannover, Essen und Münster sind Briefe mit verdächtigen Substanzen eingegangen.

Es kam zu teils größeren Polizei- und Feuerwehreinsätzen. An keinem der Orte entpuppte sich die Substanz jedoch als gefährlich. Erste Untersuchungen deuteten darauf hin, dass es sich zumindest in einigen Fällen um ein Vitamin-C-Präparat handelte.

In Mainz wurde laut Polizei in einem Brief eine körnerähnliche Substanz ertastet. In Essen war die Rede von kleinen weißen Kügelchen, in Frankfurt, Hannover und Hamburg sprachen die Ermittler von weißem Pulver. In der Regel wurden die Konsulate zur Sicherheit zunächst abgeriegelt, bis Entwarnung gegeben werden konnte.

Türken in Deutschland hatten bis Sonntag zwei Wochen lang die Möglichkeit, im türkischen Referendum für oder gegen die Verfassungsänderungen zu stimmen. Die Stimmabgabe erfolgte unter anderem in den neun türkischen Generalkonsulaten.

Verfassungsänderungen wurden seit der Wahl des Präsidenten Erdoğan im August 2014 erörtert. Die 18 Paragraphen lange Gesetzesvorlage wurde im Januar mit 339 Stimmen verabschiedet, mit 9 Stimmen - mehr als nötig, um den Vorschlag zu einem Referendum freizugeben.

Der Präsident würde erlaubt sein, seine Bindung an eine politische Partei aufrecht zu erhalten, während der Posten des Ministerpräsidenten abgeschafft würde.

Weitere Neuerungen wären die Reduzierung des Mindestalters für Abgeordneten auf 18 Jahre sowie die Erhöhung der Anzahl der parlamentarischen Abgeordneten auf 600. Im Rahmen der vorgeschlagenen neuen Verfassung würden gleichzeitige Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im November 2019 stattfinden, wobei die Amtszeit des Präsidenten fünf Jahre betragen würde.

Bis zum Sonntagabend gaben 48,73 Prozent oder 696.863 der 1.430.127 in Deutschland registrierten türkischen Wähler ihre Stimme ab, wie die Wahlkommission in Ankara am Montag mitteilte.

Allerdings ist das noch nicht die abschließende Beteiligung: Auslandstürken können noch bis inklusive 16. April - dem Tag des Referendums in der Türkei - an Grenzübergängen abstimmen.

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