Terrorexperte Peter Neumann: BVB-Anschlag nicht von Daesh

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.04.2017 00:00
Aktualisiert 13.04.2017 15:05
Terrorexperte Peter Neumann: BVB-Anschlag nicht von Daesh

Der Terrorismusexperte Peter Neumann erklärte am Mittwoch während einer TV-Sendung, dass einiges dafür spricht, dass der Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund, nicht von der Daesh-Terrororganisation geplant wurde.

Mehrere Aspekte des Bekennerschreibens erschienen Neumann suspekt. Das Logo der Daesh fehle, darüber hinaus seien kleinteilige Forderungen gestellt und Ausdrücke verwendet worden, die nicht authentisch erschienen.

„Ein Terrorist würde das Kalifat nie als Kalifat beschreiben, sondern als Kalifa", erklärte Neumann in Bezug auf das Schreiben. Die Ausdrucksweise irritiere ebenso, und sei in etwas so absurd, als wenn ein vermeintlicher Computer-Enthusiast von einem „Apfel-PC" statt einem „Apple-PC" spräche.

Außerdem sei es ungewöhnlich, dass der Anschlag nicht in einschlägigen Internetforen der Daesh diskutiert werde, betonte Neumann. Entweder habe die Daesh mit dem Anschlag nichts zu tun oder der Anschlag sei von einem Daesh-Sympathisanten ausgeübt worden, der aber kein Mitglied der Terrororganisation ist.

Am Mittwoch ereigneten sich vor dem UEFA Champions League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und AS Monaco, am Mannschaftsbus des BVB drei Explosionen, bei dem ein Spieler und ein Polizist verletzt wurden. Zunächst wurde von einem Terroranschlag berichtet, was sich jedoch polizeilich nicht bestätigen ließ. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

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