Bundesregierung übt scharfe Kritik an Hinrichtungen in Japan

AFP
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 14.07.2017 00:00
Aktualisiert 14.07.2017 12:27
DPA

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung hat die abermalige Vollstreckung der Todesstrafe in Japan scharf kritisiert. Die SPD-Politikerin Bärbel Kofler forderte am Donnerstag die Regierung in Tokio auf, "die bisherige Praxis zu überdenken und die weitere Vollstreckung der Todesstrafe auszusetzen". Die Todesstrafe sei "eine unmenschliche und grausame Art der Bestrafung".

Japans Justiz hatte am Donnerstag zwei wegen Mordes verurteilte Männer hängen lassen. Damit stieg die Zahl der Hinrichtungen seit dem Amtsantritt des konservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe Ende 2012 auf 19.

Japan ist neben den USA das einzige große Industrieland, das weiterhin die Todesstrafe vollstreckt. Trotz Protesten der EU-Staaten und von Menschenrechtsgruppen unterstützt die große Mehrheit der Japaner die Todesstrafe.

Gegner der Todesstrafe kritisieren, dass Todeskandidaten in Japan oft jahrelang in Einzelhaft auf ihre Hinrichtung warten, deren Zeitpunkt ihnen dann nur wenige Stunden vorher angekündigt wird.

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