MAD stufte 200 Bundeswehrsoldaten seit 2008 als rechtsextrem ein

AFP
HALLE, Deutschland
Veröffentlicht 23.10.2017 00:00
Aktualisiert 23.10.2017 10:29
AFP

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat seit 2008 rund 200 Bundeswehrsoldaten als rechtsextrem eingestuft. Die Zahl geht nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. MAD-Präsident Christof Gramm hatte demnach am 5. Oktober in einer Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages noch von acht rechtsextremen Verdachtsfällen pro Jahr gesprochen.

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Irene Mihalic, sprach von einer "bedenklichen Größenordnung". "Wenn der Präsident des MAD noch in der Anhörung von zirka acht festgestellten Nazis pro Jahr spricht, zeigt sich jedoch noch eine hohe analytische Unsicherheit bei dem Thema", sagte sie dem Blatt.

Mihalic forderte eine regelmäßige Information des Bundestags "über extremistische Bestrebungen in der Bundeswehr", insbesondere über "Personen, Strategien, Netzwerke". "Wir brauchen ein umfassendes regelmäßiges Lagebild über extremistische Gefahren im Kontext Bundeswehr", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung".

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