Gartenverein „Westkämpen e.V." akzeptiert keine Türken als Mitglieder

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.04.2018 00:00
Aktualisiert 13.04.2018 17:51
DPA (Symbolbild)

Beim Gartenverein „In den Westkämpen e.V." in Dortmund sind türkeistämmige Mitglieder anscheinend nicht erwünscht. Dies musste zuletzt Frau D. erfahren, als sie einen Kleingarten pachten wollte.

Frau D. hatte sich nach vorheriger telefonischer Absprache mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Gartenobmann des Vereins getroffen. Er habe Frau D. direkt nach ihrer Herkunft gefragt und nach ihrer ehrlichen Antwort ziemlich schnell klargestellt, dass der Verein keine Türken akzeptiere.

Danach folgten eine Reihe von Vorurteilen: Türken würden sich nicht um ihre Gärten kümmern und seien generell aggressiv, grob und respektlos. Außerdem sei die fremdartige Musik unerträglich. Mit Türken könne man sich zudem ohnehin nicht verständigen, da diese die deutsche Sprache nicht beherrschen würden. Zusammenfassend wurde mitgeteilt, dass Deutsche sich von der Anwesenheit von Türken generell gestört fühlen und in deren Anwesenheit dem Gartenverein fernbleiben würden. Eine Verpachtung an Türken komme daher nicht in Frage.

Der Gartenverein „In den Westkämpen e.V." ist dem „Stadtverband Dortmunder Gartenvereine e.V." angeschlossen, auf deren Homepage skurilerweise folgender Hinweis zu finden ist: „Grün ist für alle da! Sie sind ausländischer Mitbürger und möchten einen Garten pachten? Die Bedingungen sind für alle gleich. Die Erde kennt auch keine Ausländer. Bei uns zählt der Mensch!" Demnach sieht der Verein Türkeistämmige Bürger in Deutschland wohl nicht den Menschen zugehörig an.

Der politische Sprecher der „Union Europäisch-Türkischer Demokraten" (UETD), Fatih Zingal, schreibt dazu auf Facebook: „Ich fordere den Stadtverband Dortmunder Gartenvereine e.V. daher auf, dem offenkundigen Rassismus und Fremdenhass, den der Gartenverein in den Westkämpen e.V. auszuüben pflegt, Einhalt zu gebieten. Das Gebaren des Vereins kann nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wünschenswert wären auch eindeutige Statements aus der Politik, insbesondere von Herrn Ulli Sierau als Oberbürgermeister der Stadt Dortmund. Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass diese Art von Alltagsrassismus in Deutschland immer salonfähiger wird."

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