Wuppertal: Wohnhaus explodiert - Fünf Schwerverletzte

DPA
WUPPERTAL
Veröffentlicht 24.06.2018 00:00
Aktualisiert 24.06.2018 18:29
IHA

In der Häuserreihe klafft eine Lücke. Schutt, Steine, Fensterrahmen und Möbel bedecken die Straße. Ein Auto ist vom Trümmerhagel völlig zerstört. Beißender Geruch liegt in der Luft.

Bei einer gewaltigen Explosion sind in der Nacht zum Sonntag in einem mehrstöckigen Wohnhaus in Wuppertal fünf Menschen schwer verletzt worden. Das teilten Polizei und Feuerwehr mit. Weitere 31 Menschen konnten sich retten oder gerettet werden. Erst dann - Stunden danach - gibt die Statik des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes nach - und ein weiterer großer Teil des Hauses stürzt am Morgen ein.

Lange Zeit ist unklar, ob sich unter den Trümmern noch weitere Opfer befinden. Schließlich geben die Behörden Entwarnung: Es werde niemand vermisst. «Ein Abgleich mit Aussagen der Bewohner, die sich haben retten können, hat ergeben, dass niemand mehr im Haus war», sagt Feuerwehrsprecher Tim Luhmann. Suchhunde konnten noch vor dem Einsturz in das Haus geschickt werden - und hatten keine Verschütteten angezeigt.

Kurz vor Mitternacht hatte ein gewaltiger Knall die Menschen der Lenneper Straße im Wuppertaler Stadtteil Langerfeld aus dem Schlaf gerissen. Die Detonation hatte große Teile des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgeschoss regelrecht weggesprengt. Wenig später schlugen meterhohe Flammen aus den Trümmern. Aus den Nachbarhäusern rannten Leute in Panik auf die Straße. Andere waren vom Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten und riefen aus den Fenstern um Hilfe. Die Retter brachten die eingeschlossenen Menschen über Drehleitern in Sicherheit.

Den Helfern bietet sich ein Bild der Verwüstung: Die Ruine brennt an mehreren Stellen. Die Feuerwehr bekämpft die Flammen stundenlang von der Vorder- und der Rückseite des Hauses. Nachrutschende Gebäudeteile erschweren die Löscharbeiten und machen ein Betreten unmöglich.

Am Nachmittag beginnt deswegen bereits ein Bagger mit dem Abriss der Ruine. Sie sei für die Ermittler ohnehin nicht begehbar, dies sei einfach zu gefährlich, sagt ein Polizeisprecher. Ein Nachbarhaus wird zur Sicherheit geräumt, im zweiten befanden sich ohnehin keine Menschen. Doch die Brandmauern zu den direkten Nachbarhäusern scheinen der Detonation standgehalten zu haben.

Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot am Ort und fordert mehrfach Verstärkung an. Bis zum Morgen sind die Löscharbeiten im Gange, weil immer wieder Glutnester aufbrechen, die nur von außen bekämpft werden können. Auch am Nachmittag steigt noch Rauch aus den Trümmern auf.

«Die Ursachensuche gestaltet sich schwierig», sagt ein Polizeisprecher. «Wie es zu der Explosion kam und was es für Hintergründe gibt, ist noch ganz und gar unklar.» Zunächst hatten die Einsatzkräfte erklärt, die Explosion und das Feuer hätten 24 Menschen verletzt. Später wurde die Zahl wieder nach unten korrigiert: Die meisten Betroffenen kamen mit viel Glück und einem gehörigen Schrecken davon.

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