Über 700 Angriffe auf Flüchtlinge - Zahl sinkt nur langsam

MIT AGENTUREN
BERLIN
Veröffentlicht 12.08.2018 00:00
Aktualisiert 12.08.2018 13:46
DPA

Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge leicht zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2018 gab es 627 Übergriffe auf Flüchtlinge außerhalb von Flüchtlingsunterkünften sowie 77 Attacken auf Unterkünfte. Dabei wurden 120 Menschen verletzt.

Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Im ersten Halbjahr 2017 hatte es 642 Übergriffe auf Asylbewerber außerhalb von Flüchtlingsunterkünften gegeben und 153 Angriffe auf Unterkünfte. 123 Menschen wurden verletzt.

Im Gesamtjahr 2017 wurden Flüchtlinge und Unterkünfte in mehr als 2200 Fällen angegriffen, 2016 waren es noch mehr als 3500. Zu den Delikten in diesem Jahr zählen dem Bericht zufolge unter anderem gefährliche Körperverletzung, schwere Brandstiftung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Beleidigung.

«Auch wenn ich mich generell über den Rückgang der Zahlen seit 2016 freue, ist das ein unerträglicher Zustand des Alltagsrassismus und rechter Gewalt», sagte die Linke-Innenexpertin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen.

Sie warf der AfD Hetze gegen Geflüchtete vor, die konkrete Auswirkungen habe. Jelpke kritisierte aber auch die CSU und Innenminister Horst Seehofer, die Zuwanderung nur einseitig negativ thematisierten.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen