Polizei verhindert möglicherweise Amoktat an Schule

DPA
FLENSBURG
Veröffentlicht 03.04.2019 00:00
Aktualisiert 03.04.2019 17:44
AP

Die Polizei hat an einer Schule in Flensburg möglicherweise eine Amoktat verhindert: Ein Jugendlicher wollte am letzten Schultag vor den Osterferien mehrere Menschen an seiner Schule töten - so zumindest kündigte er es in einem öffentlichen Chat-Forum an.

Ein anderer Schüler informierte die Polizei. Und die Beatmen nahmen die Drohung ernst. Bei der Kontrolle der Schuleingänge nahm die Polizei am Morgen einen 17-Jährigen fest, der mehrere Messer in einem Rucksack bei sich trug.

Der Verdacht habe sich nach ersten Ermittlungen konkretisiert, teilte die Polizei mit Blick auf die Kontrollaktion an dem Berufsbildungszentrum mit rund 2500 Schülern mit.

Einen gezielten Angriff auf einen bestimmten Lehrer oder Mitschüler hatte der Tatverdächtige im Chat demnach nicht angekündigt. «Er hat es allgemein gehalten.» Die Polizei sprach deshalb von der Androhung einer Amoktat, wie ein Sprecher erklärte. Zu den Hintergründen war zunächst nichts bekannt.

Die Schule wurde am Vorabend des Einsatzes über den Verdacht informiert. Der Leiter der Eckener Schule, Sven Mohr, erklärte, dass ein Chat-Partner des 17-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen die dortige Polizei informiert habe, die sich dann an die Kollegen in Norddeutschland wandte. Gemeinsam sei das weitere Vorgehen besprochen worden.

«Die Polizei hat dann angefangen, die ersten Schüler, die kamen anzusprechen», sagte Mohr. Nur zwei der sechs Eingänge ins Schulgebäude seien geöffnet worden. «Bereits kurz nach sieben hat ein Schüler dann die Tatabsicht gestanden», sagte der Schulleiter weiter. «Er ist eigentlich in die Polizeikontrolle reingelaufen. Im Nachhinein würde ich fast sagen, er wollte erwischt werden.» Da der 17-Jährige sowohl den Chatverlauf bestätigt als auch Messer dabei hatte, habe er wohl durchaus eine Tatabsicht gehabt.

Nach der Festnahme fand an der Berufsschule normal Unterricht statt. «Uns war ein großes Anliegen, dass wir nicht zu große Unruhe in die Schule bringen», sagte Schulleiter Mohr. Der 17-Jährige sei als ruhiger Schüler beschrieben worden, der an der Schule noch nicht auffällig geworden sei.

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