Razzien im Norden: Verdacht auf Terrorfinanzierung

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FLENSBURG
Veröffentlicht 11.09.2019 14:48
Aktualisiert 12.09.2019 11:14
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Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwoch 16 Objekte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung durchsucht.

«Wir prüfen auch, ob ein Verdacht auf Terrorfinanzierung vorliegt», sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt in Flensburg.

Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Flensburg gegen elf Beschuldigte, wie die Anklagebehörde mitteilte. Zwei Männer aus Syrien im Alter von 34 und 37 Jahren wurden festgenommen. Sie sollten dem Haftrichter vorgeführt werden. In welchen Orten genau die Razzien stattfanden, wollte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage nicht sagen.

Den beschuldigten zehn Männern und einer Frau wird vorgeworfen, sich zwischen Dezember 2018 und Juli 2019 gewerbsmäßig und organisiert zu illegalen Geldgeschäften verabredet zu haben. Die Beteiligten stammen überwiegend aus Syrien. Sie sollen Geld ins Ausland verschoben und dafür Provisionen kassiert haben. Es soll sich um Summen im sechsstelligen Bereich gehandelt haben, sagte Stahlmann-Liebelt. Die Herkunft des Geldes ist den Angaben nach bislang nicht bekannt. Das Geld sei mutmaßlich in mehrere Länder geflossen.

Bei den Durchsuchungen wurden Stahlmann-Liebelt zufolge größere Bargeldbeträge gefunden. Was die Ermittler noch alles sicherstellen, konnte sie zunächst nicht sagen. In Hamburg wurde ein Haus im Stadtteil Eimsbüttel durchsucht. Dabei sei ein Mann von Polizisten abgeführt worden. Nach NDR-Informationen soll es in Schleswig-Holstein auch in Stockelsdorf und im Flensburger Raum Razzien gegeben haben.

Die Flensburger Behörde ist federführend bei den Ermittlungen, weil sie die Staatsschutzanwaltschaft in Schleswig-Holstein ist. Sie ist damit für Straftaten zuständig, die einen politischen Hintergrund haben können.

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