Musliminnen bei „Unterstütze die Vielfalt“-Aktion von Mann mit Messer attackiert

In Ulm ist eine Gruppe von Musliminnen bei einer Veranstaltung gegen Islamfeindlichkeit von einem unbekannten Messerangreifer attackiert worden.

Die Frauen wollten mit ihrer Straßeninitiative am Samstag insbesondere auf die Diskriminierung von Musliminnen in Deutschland aufmerksam machen.

Organisiert wurde die Aktion unter dem Motto „Unterstütze die Vielfalt" von Mitgliedern der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Sie fand zeitgleich in 25 Städten in Deutschland und den Niederlanden statt.

Musliminnen seien „sehr oft Opfer von alltäglicher Diskriminierung und Islamfeindlichkeit, vor allem wenn sie ein Kopftuch tragen." Vermisst werde dabei eine gesellschaftliche Solidarität, hieß es in der Pressemitteilung der IGMG im Vorfeld. Weiter steht dort: „Sie werden verbal und tätlich angegriffen." - Und genau das ist dann schließlich auch im Rahmen der Aktion passiert.

Ein unbekannter Mann soll die Frauen in Ulm erst auf auf englisch beschimpft und dann mit dem Messer auf sie losgegangen sein.
„Ich werde euch alle töten", habe er gerufen, erklärte IGMG-Generalsekretär Bekir Altaş gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. Die anwesenden Menschen hätten den Angreifer im letzten Moment stoppen können. Er verurteile die Tat, die ausgerechnet bei einer Aktion gegen Islamophobie und Rassismus stattgefunden habe. Der Täter sei indes in Untersuchungshaft und werde verhört, sagte Altaş.

Von Januar bis September haben die Behörden 578 Angriffe auf Muslime, Moscheen und andere Einrichtungen in Deutschland gezählt. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher, da nicht alle Angriffe zur Anzeige gebracht werden.