Freigelassene Kampfpilotin Sawtschenko in Kiew

AFP
KIEW
Veröffentlicht 25.05.2016 00:00
Aktualisiert 26.05.2016 17:14
Nadija Sawtschenko und ihre Schwester Vera am Flughafen von Kiew AA Foto
Nadija Sawtschenko und ihre Schwester Vera am Flughafen von Kiew (AA Foto)

Kurz nach ihrer Freilassung aus russischer Haft ist die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko in Kiew angekommen. Die Maschine von Präsident Petro Poroschenko mit der 35-Jährigen an Bord sei am Mittwochnachmittag in der ukrainischen Hauptstadt gelandet, erklärte der Staatschef im Kurznachrichtendienst Twitter. Unmittelbar nach ihrer Ankunft erklärte Sawtschenko, sie sei bereit, ihr Leben erneut für ihr Vaterland aufs Spiel zu setzen.

Praktisch zeitgleich wurde aus Moskau gemeldet, dass die zwei mutmaßlichen russischen Soldaten dort angekommen seien, gegen die Sawtschenko ausgetauscht worden war. Die beiden russischen Staatsbürger Aleksandr Aleksandrow und Jewgeni Jerofejew seien am Flughafen in der russischen Hauptstadt gelandet, berichteten die Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Interfax.

Sawtschenko ist in der Ukraine zur Nationalheldin geworden, weil sie in den Reihen eines Freiwilligenbataillons gegen die pro-russischen Separatisten im Osten des Landes kämpfte. Sie geriet in russische Gefangenschaft und wurde wegen des Todes von zwei russischen Journalisten zu einer 22-jährigen Haftstrafe verurteilt. Sie saß in Russland fast zwei Jahre im Gefängnis.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußerte sich "froh und erleichtert" über die Freilassung Sawtschenkos. "Das ist eine gute Nachricht, für die wir lange gearbeitet haben und auf die wir dennoch lange warten mussten", erklärte Steinmeier in Berlin. Er wünsche Sawtschenko eine rasche Besserung ihres Gesundheitszustandes. Zugleich hoffe er, dass der Gefangenenaustausch "einen Beitrag zur Vertrauensbildung zwischen der Ukraine und Russland leistet" und damit auch dem Minsk-Prozess "positive Impulse" geben könne.

Seit Beginn der Kämpfe in der Ostukraine vor zwei Jahren wurden mehr als 9300 Menschen getötet. Zwar gilt im Rahmen des Minsker Friedensabkommens seit September ein Waffenstillstand, doch schwelt der Konflikt weiter. Ein Streitpunkt ist die Organisation von Kommunalwahlen in den von den pro-russischen Rebellen kontrollierten Gebieten.

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