Steinmeier: EU darf wegen Brexit nicht in Hysterie oder Schockstarre verfallen

AFP
BRÜSSEL
Veröffentlicht 24.06.2016 00:00
Aktualisiert 24.06.2016 13:35
Foto: AA / Mehmet Kaman
Foto: AA / Mehmet Kaman

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die EU nach dem Austrittsvotum in Großbritannien zur Geschlossenheit aufgerufen. "Es kommt jetzt darauf an, dass wir Europa zusammenhalten", sagte er am Freitag in Luxemburg.

"Es gibt nichts schönzureden, das ist ein bitterer Tag für Europa." Die EU dürfe jetzt aber "weder in Hysterie noch in Schockstarre verfallen", sondern müsse den Bürgern zeigen, dass sie Antworten auf wichtige Fragen finde.

Steinmeier nannte als Probleme die Flüchtlingskrise und die Sicherheitslage. Zudem forderte er mehr Anstrengungen, um Beschäftigung und Wachstum zu fördern. Die Bürger wollten sehen, "dass die Europäische Union in der Lage ist, die Probleme zu lösen, die die Menschen spüren".

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sprach von einem "traurigen Tag". Die EU habe "viel verloren", Großbritannien aber auch. Die EU müsse nun Glaubwürdigkeit gewinnen und ihre Beschlüsse auch umsetzen. Asselborn fürchtet sonst einen Dominoeffekt: "Anderenfalls kann es vorkommen, dass auch viele Menschen in anderen Ländern der Europäischen Union ähnliche Gedanken haben wie die in Großbritannien", sagte er. "Und das müssen wir unbedingt verhindern."

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