Situation für Flüchtlinge in Südosteuropa "schlecht" bis "katastrophal"

AP

Ein Jahr nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise ist die Lage der Asylsuchenden in Südosteuropa nach Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe "häufig schlecht, manchmal sogar katastrophal". Nach der Schließung der Balkanroute säßen allein in Griechenland 57.000 Menschen fest, sagte der Flüchtlingshilfekoordinator der Diakonie Katastrophenhilfe für die Region, Markus Koth, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Berlin.

Die griechischen Inseln seien mit geschätzt 10.000 Flüchtlingen jetzt schon überfordert, ihre Aufnahmekapazität liege bei rund 8000, sagte Koth. Viele Flüchtlinge seien in Zeltlagern ohne Strom und fließendes Wasser untergebracht und Gesundheitsrisiken ausgesetzt.

Als vordringlich für die Flüchtlingsarbeit bezeichnete Koth die Bereitstellung von gutem und sicherem Wohnraum. Dies sei die Voraussetzung dafür, dass die Menschen "aus ihrer Opferrolle herauskommen und ihr Schicksal selbst bestimmen". Insbesondere allein reisende Frauen und Kinder müssten sicher untergebracht werden. Die Diakonie Katastrophenhilfe, die am Donnerstag in Berlin ihre Jahresbilanz zieht, unterhalte entsprechende Projekte für festsitzende und neu ankommende Flüchtlinge.

Koth berichtete aus eigener Anschauung auch über die Lage im serbischen Horgos an der Grenze zu Ungarn. Dort lebten derzeit etwa 450 Flüchtlinge unter schwierigsten Bedingungen in Zelten und in aus Ästen zusammengezimmerten Notunterkünften mit Planen. Die ungarischen Behörden ließen dort täglich 15 Menschen über die Grenze.

Anfang Juli war in Ungarn ein Gesetz in Kraft getreten, das Grenzbeamte ermächtigt, Migranten und Asylsuchende, die weniger als acht Kilometer von der Grenze entfernt auf ungarischem Territorium aufgegriffen werden, nach Serbien zurückzuschicken.

Im Jahr 2015 hatten mehr als 400.000 Flüchtlinge Ungarn auf ihrem Weg nach Nordwesteuropa durchquert, vor allem nach Deutschland. Um die Flüchtlinge zu stoppen, ließ der rechtskonservative ungarische Regierungschef Viktor Orban im vergangenen August zuerst die Grenze zu Serbien mit 175 Kilometer Stacheldraht dichtmachen. Als die Flüchtlinge dann über den EU-Nachbarn Kroatien kamen, baute Ungarn auch dort einen 41 Kilometer langen Zaun. Die Flüchtlingszahlen gingen daraufhin und nach der Schließung der Balkanroute zu Griechenland drastisch zurück. Zuletzt stiegen sie aber wieder.

Ärzte vor Ort berichten, dass einige Flüchtlingen in Horgos üble Verletzungen, die vom Stacheldraht an den Grenzbefestigungen stammten, aber auch Spuren von körperlicher Gewalt sowie von Hundebissen aufwiesen. Ungarn stand wegen der harten Behandlung von Flüchtlingen wiederholt in der Kritik von Menschenrechtsgruppen. Am Freitag ist der von der UNO ausgerufene Welttag der humanitären Hilfe.

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