Zypern: Fehlende konkrete Schritte verlangsamen Wiedervereinigungsgespräche

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 21.11.2016 00:00
Aktualisiert 21.11.2016 15:51
Regierungsführer Mustafa Akıncı und Nikos Anastasiades bei den Wiedervereinigungsgesprächen (AP Foto)

Die Zyprer auf der türkischen und griechischen Seite der geteilten Insel blicken gespannt in Richtung Schweiz. Dort enden am Montagabend in Mont Pèlerin am Genfer See die Gespräche zur Überwindung der Teilung ihrer Insel.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu, soll es aber am Sonntag noch keine konkreten Schritte zur Lösung des Disputs gegeben haben. Die griechische Seite nehme keine klare Stellung zur Situation zu geben.

Dem Bericht der dpa zufolge, lassen „alle" an den Gesprächen beteiligten „positive Zeichen" an die Presse durchsickern. Die Volksgruppenführer der griechischen und der türkischen Zyprer, Nikos Anastasiades und Mustafa Akıncı, verhandeln schon seit Monaten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte sich Anfang des Monats mit den beiden Volksgruppenführern getroffen und sich optimistisch gezeigt, dass eine Lösung „in greifbarer Nähe" sei.

Bei den Gesprächen am Sonntag ging es aber nicht um das heikle Thema der Grenzziehung. Derzeit wurden Garantien ausgetauscht. Der zweite Teil der Gespräche wird am Montag durchgeführt. Die Hoffnungen sind groß, dass es dabei zu einem Durchbruch kommt.

Obwohl sich die beiden Regierungschefs zum Thema der Größe der geteilten Gebiete annähern konnten, gibt es immer noch Uneinigkeiten über die Städte und Dörfer, die zu der jeweiligen Seite aufgenommen werden soll.

Jede Vereinbarung bedeutet eine Neuausrichtung bestehender Grenzen und die potenzielle Umsiedlung von Bewohnern, die vor 42 Jahren bei der ersten Teilung des Landes aus ihren Gebieten vertrieben wurden.

Sollte es dabei zu einem Durchbruch kommen, soll es eine Konferenz unter Beteiligung Griechenlands, der Türkei, die ehemalige Kolonialmacht Großbritanniens sowie Vertretern der UN und der EU geben. Dabei soll die Sicherheit des Föderativen Zyperns erörtert werden. Bei einer Einigung müsste das gesamte Lösungspaket in getrennten Abstimmungen von den beiden Volksgruppen gebilligt werden.

Wiedervereinigungsgespräche zwischen den griechischen und türkischen Volksgruppen auf den Inseln wurden im Mai 2015 wieder aufgenommen und werden voraussichtlich bis Ende dieses Jahres mit der Bildung einer Bundesverwaltung beendet werden.

Zuvor wurden die Verhandlungen im Oktober 2014 aufgrund eines Streits zur Gas-Sondierungen eingestellt.

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