Niederlande: Putschisten beantragen Asyl, können 18 Monate bleiben

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.02.2017 00:00
Aktualisiert 14.02.2017 12:30
AFP

Eine Gruppe von türkischen Soldaten, die nach dem vom Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) organisierten Putsch den Befehl in die Türkei zurückzukehren verweigerten, haben in den Niederlande Asyl beantragt, berichtete die niederländische Tageszeitung NRC.

Die niederländische Einwanderungsbehörde genehmigte eine 18 Monate lange Bleibefrist für die Soldaten und ihren Familien. Diese Zeit werde für die Prüfung der Asylanträge genutzt.

Die Anzahl der Asylsuchenden wurde nicht bekannt gegeben. NRC berichtete, dass die Soldaten während des Putschversuchs in Europa stationiert waren.

Die Putschisten behaupteten, dass es in der Türkei kein faires Gerichtsverfahren geben würde.

Die Türkei hatte zuvor angekündigt, dass diejenigen, die nach dem gescheiterten Putschversuch gesucht wurden und die bis März in die Türkei zurückkehren, nicht aus der Staatsangehörigkeit ausgeschlossen werden würden.

Die niederländischen Behörden seien nicht geneigt die Auslieferungsanträge der Türkei zu billigen.

Die türkischen Behörden, die zu der niederländischen Tageszeitung sprachen, versprachen einen fairen Prozess, während sie gleichzeitig betonten, dass es nicht akzeptable sei, dass die Niederlande flüchtige Soldaten beherbergen.

Das niederländische Ministerium für Sicherheit und Justiz hat die Auslieferung von Straftätern aufgrund der Entwicklungen des Putschversuchs vorübergehend ausgesetzt.

Mehr als 100 türkische Offiziere, die in Europa stationiert waren, haben Asyl beantragt, teilte die niederländische NOS mit.

Deutsche Medien berichteten zuvor, dass mindestens 40 türkische NATO-Soldaten in Deutschland Asyl beantragt hatten und fügten hinzu, dass insgesamt 86 Militärs, die im Brüsseler NATO-Hauptquartier arbeiten, beschlossen in die Türkei zurückzukehren.

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