Im Ringen um eine Freilassung des in der Türkei inhaftierten Journalisten und „Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel hat nun auch sein Arbeitgeber Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingereicht.
Der Verlag WeltN24 GmbH beanstande eine Verletzung seiner Presse- und Berichterstattungsfreiheit, berichtet die „Welt". Die grundlose Inhaftierung des Welt-Korrespondenten mache eine unmittelbare Vor-Ort-Berichterstattung aus der Türkei unmöglich, so die Erklärung. Yücel selbst betreibt seit April ebenfalls ein Beschwerdeverfahren in Straßburg.
Gegen den „Welt"-Korrespondenten war am 27. Februar Haftbefehl erlassen worden. Ihm werden Volksverhetzung sowie Terrorpropaganda für die Terrororganisation PKK und den Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) vorgeworfen.
Die PKK wird von der Türkei, der USA und der EU als Terrororganisation angesehen. Sie setzte ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat im Juli 2015 fort.