Frankreich: Tausende PKK-Sympathisanten fordern Freilassung Öcalans

DAILY SABAH MIT AFP
STRASSBURG
Veröffentlicht 17.02.2019 18:01
Aktualisiert 18.02.2019 12:02
AFP

Tausende PKK-Sympathisanten sind am Samstag in Straßburg auf die Straße gegangen, um die Freilassung des seit 20 Jahren in der Türkei inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan zu fordern.

Die Demonstranten, die aus ganz Europa gekommen waren, marschierten mit kurdischen Flaggen hinter einem Banner mit dem Bild Öcalans durch die Stadt. Die Polizei sprach von 7000 Teilnehmern, die Organisatoren gaben ihre Zahl mit 17.000 an.

Die Kundgebung in der französischen Metropole findet jedes Jahr zum Jahrestag der Festnahme des Gründers der Terrororganisation PKK statt. Öcalan war nach einer mehrmonatigen Flucht am 15. Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gefasst worden. Der 69-Jährige sitzt seitdem eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer ab.

"Wir fordern die Freilassung Öcalans, doch vor allem ist heute wichtig, dass seine Haftbedingungen verbessert werden. Der Westen muss Veränderungen erwirken", sagte die Demonstrantin Aceyla Değirmenci.

Die Demonstranten marschierten durch die Viertel in Straßburg, wo sich auch der Europarat, der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sowie das Europaparlament befinden.

Die PKK-Sympathisanten sprachen zudem ihre Solidarität für die HDP-Abgeordnete Leyla Güven aus, die in der Türkei seit 101 Tagen im Hungerstreik ist, um ein Ende der Isolationshaft Öcalans zu fordern. Die HDP ist für ihre Nähe zur PKK bekannt.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

Als die größten Leidtragenden des ideologisierten PKK-Terrors gelten neben den türkischen Staatsbediensteten insbesondere die kurdischen und örtlichen Bevölkerungsteile in der Türkei und anderen Staaten, wo die PKK und ihre internationalen Ableger aktiv sind. Bisher forderten die Terroranschläge und Ermordungen der PKK mehr als 40.000 Todesopfer. Darüber hinaus setzte die PKK auf erpresserische Methoden, um etwa Zwangsrekrutierungen und Enteignungen durchzuführen.

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