Die Schwarzen Adler kehren in ihr Nest zurück

HAKAN BAŞ @hakanbash
ISTANBUL
Veröffentlicht 11.04.2016 00:00
Aktualisiert 11.04.2016 13:55
Die Schwarzen Adler kehren in ihr Nest zurück

Drei Jahre nachdem sie sich vom İnönü Stadium verabschiedeten, kehrte Beşiktaş am Sonntag in ihr neues Stadion zurück. Die Vodafone Arena wurde mit einer grandiosen Zeremonie eröffnet, bei dem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu, Regierungsbeamte, ehemalige Politiker, Sportprominente, Spieler und Trainer teilnahmen.

Erdoğan eröffnete das neue Stadion, indem er die Eröffnungsschleife vor rund 6.000 Eingeladenen schnitt. Auch der ehemalige Präsident Abdullah Gül nahm an der Eröffnung teil.

Erdoğan kickte mit Ahmet Davutoğlu und Abdullah Gül auf dem Feld.

Erdoğan, der früher ein semiprofessionaller Fußballer war, spielte vor 40 Jahren in dem Beşiktaş Stadion. Bei der Eröffnung hielt er eine Rede. „Als ich hierher kam, dachte ich an die alten Zeiten. Es gab keinen Rasen auf dem Feld. Nun besitzt Beşiktaş eines der modernsten Stadien der Welt."

„Als einer der ältesten und größten Vereine in der Türkei, hat Beşiktaş solch ein großartiges Stadion verdient. Ich danke unserer Regierung für Unterstützung von 50 Millionen türkischer Lira. Ich bedanke mich auch für Vodafone, aber vor allem möchte ich mich bei allen Beşiktaş-Fans bedanken", sagte Erdoğan.

Bei der Eröffnungszeremonie bedankte sich der Beşiktaş-Präsident Fikret Orman für die Teilnahme des Praesidenten Erdoğan. „Beşiktaş ist eine Mannschaft des Volkes. Ohne die Hilfe des Präsidenten, hätten wir dieses Stadion nie bauen können. Die Inspiration für den Kolosseum-Stil kam von unserem Präsidenten. Herr Präsident, Sie sind der heimliche Held dieses Stadions. Die Fans von Beşiktaş werden Sie nie dafür vergessen", sagte Orman.

Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu sagte unter anderem: „Dies ist ein historischer Tag. Die Schwarzen Adler kehren in ihr Nest zurück. Beşiktaş ist ein starker Verein. Dieser Verein muss mit einer starken Infrastruktur unterstützt werden. Mit diesem großartigem und modernem Stadion, hat Beşiktaş seine Zukunft gesichert."

Die Vodafone Arena gehört zu den modernsten Stadien der Welt. Sie hat eine Kapazität von ca. 43.000 Zuschauern und bietet spezielle Lounges an. Unter anderem gibt es intelligente Anwendungen, wie die StadiumVision-Technologie, die es ermöglicht, dass die Fans über Bildschirmen im ganzen Stadion über wichtige Momente informiert werden. High-Speed-Wifi gibt es auch.

Umweltfreundliche Eigenschaften sind auch vorzufinden. Die Sonnenenergie wird aktiv genutzt und Regenwasser wird für die Bewässerung des Felds gespeichert.

Neben den Fußballspielen, kann das Stadion auch als Zentrum für Unterhaltung und Mode genutzt werden. Das interaktive Beşiktaş Museum und der Beşiktaş-Shop 'Kartal Yuvası (Adlers Nest)' werden das größte Sportgeschäft in der Türkei darstellen.

Der Verein zahlte für den Bau etwa 350 Millionen türkische Lira (108 Millionen Euro), nachdem der Beşiktaş-Vorsitzende Orman die Erlaubnis für den Wiederaufbau des İnönü-Stadions erhielt. Unter anderem werden sich auf über 4.000 Quadratmetern Restaurants befinden. Der VIP-Parkplatz hat eine Kapazität von 600 Fahrzeugen.

Das Feld ist unter dem Meeresspiegel. Das heißt, dass Beşiktaş 3,5 Meter unter dem Meeresspiegel spielen wird. Zum ersten Mal in der Türkei besitzt ein Feld Hybrid-Grass. Mit dem Sound-System der Arena wurde es auch genau genommen. Eine italienische Firma installierte die Lautsprecher unter der Anzeigetafel. Die Lautstärke wird nicht unter 184 Dezibel fallen.

Die Tribunen haben eine 90-Grad-Ansicht und die Zuschauer können sich das Spiel aus jedem Winkel ansehen. Die zweite Eröffnung wird mit den Fans gefeiert werden.

Die Vodafone-Arena wurde über die Plattform der Ehemaligen gebaut und wird Gastgeber für ihr erstes Spiel am Montag mit Beşiktaş gegen Bursaspor sein. Die Beşiktaş-Fans werden nach einem 1065 Tage langen Exil ihre Mannschaft im eigenen Stadion sehen. Beşiktaş-Präsident Orman betonte: „Die Eröffnungen werden bis zum nächsten Jahr weitergehen."

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen