Assad’s Strategie: „Kniet nieder oder sterbt!“

Veröffentlicht 13.01.2016 00:00
Aktualisiert 13.01.2016 17:10

Seit dem Beginn des Syrien-Konflikts, tritt der syrische Präsident Baschar al-Assad in die Fußstapfen seines Vaters. Damit ehrt das syrische Regime die lange Geschichte des Aushungerns.

Nahrungsmittel sind eine der grundlegenden Notwendigkeiten des Lebens, und die Geschichte hat gezeigt, dass es als eine rücksichtslose Waffe genutzt werden kann, um Druck auszuüben, oder um Menschen in Zeiten von Krieg oder Frieden in die Unterwerfung zu zwingen.

Der Mangel oder das Fehlen von Nahrung schwächt und schädigt den Körper nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Das verursacht einen langsamen und schmerzhaften Tod, deswegen ist die Angst vor dem Verhungern genug, um als eine Drohung verwendet zu werden. Es gibt einfach keine Chance für die Opfer dieser Bedrohung zu entgehen. Fast alle von einer Zielgruppe können innerhalb von wenigen Monaten getötet werden, ohne dass andere Kriegsinstrumente verwendet werden.

Von China's Mao Zedong zu Joseph Stalin der Sowjet Union wurde der Hunger als Waffe genutzt, um Aufstände zu zerschlagen, die Population zu kontrollieren oder um Menschen zu töten. In ‚Starvation as a Weapon' schreibt Simone Hutter, dass eine Hungersnot nicht immer ein Produkt des Zufalls ist. Es ist eher ein Nebeneffekt oder Ergebnis von einer absichtlichen Strategie das Land verhungern zu lassen. Beispiele dazu kann man in Jemen, Zimbabwe und Darfur sehen. In einer Welt, wo Munition teuer ist, ist das Hungern eine billige Kriegsmethode, sagt Hutter. Eine Population für ein paar Monate zu belagern und zu Tode hungern zu lassen ist ohne Zweifel billiger.

Zum Beispiel, im Sommer 1976, in den ersten Jahren des Libanesischen Bürgerkriegs, wurde das Flüchtlingslager des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) in Tel al-Zaatar von maronitischen Milizionären, die von der libanesischen Armee und dem damaligen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad unterstützt wurde, besetzt. Das Flüchtlingslager beherbergte 50.000 Palästinenser und befand sich im Nordosten von Beirut.

Die Wasser- und Stromversorgung wurde abgeschnitten, und den Bewohnern wurden Lebensmittel, Medizin und andere Hilfsgüter entzogen. Diese wurden schnell erschöpft und die Menschen begannen, einer nach dem anderen, zu sterben. Laut Aussagen der Bewohner des Lagers, stürzten Frauen, die von Scharfschützen erschossen wurden, in den Brunnen, den die Bewohner nutzen mussten, während die Leichen der Frauen im Brunnen blieben.

Als das Lager schließlich nach einigen Monaten fiel, töteten die Milizen die Flüchtlinge im Lager mit Maschinengewehren, Granaten und Messern. Es gab tausende palästinensische Opfer.

Der Präsident von Syrien, Baschar al-Assad, tritt in die Fußstapfen seines Vaters seit dem Beginn des Syrien-Konflikts. Das Stadtviertel Jarmuk im Süden von Damaskus, wo 160.000 palästinensische Flüchtlinge lebten, war zwischen 2012 und 2015unter Regierungsbelagerung. Menschenrechtsberichte zeigten, dass das Regime die Hunger-Taktik gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt hat. Gravierende Unterernährung und schwere Erkrankungen waren im Lager an der Tagesordnung, und als das Assad-Regime der UNRWA schließlich erlaubte ins Lager zu gehen, war die Welt über die Größe des Notstandes geschockt. Nachdem die Daesh kam, wurde der Peiniger von Jarmuk durch ein anderes Monster ersetzt. Erst die Hunger-Bedrohung durch das Assad-Regime, dann die Angst von der Daesh getötet zu werden, und Jarmuk ist immer noch hilflos.

Genauso wie Jarmuk und anderen Städte, die in Syrien besetzt werden, drohen tausenden von Menschen der Tod durch den Hunger.
Laut Berichten sollen 176.000 Menschen im östlichen Ghuta, eine Rebellenhochburg außerhalb von Damaskus, feststecken, und 9.000 Menschen sind in dem Vorort Daraja und in der westlichen Stadt Zabadani gefangen.

Madaja, eine andere Stadt 40 Kilometer nordwestlich von Damaskus, wird vom Iran unterstützten Hisbollah besetzt, die seit Juli mit der Assad-Regierung verbündet ist. Die sozialen Medien wurden vor kurzem von schrecklichen Bildern und Geschichten von hungernden Kindern, Frauen und Männer überflutet, was zeigt, dass die blockierte Stadt ins Visier genommen wurde, um seit 2015 bis zum Tod hungern zu lassen, ohne dass die Welt davon etwas bemerkt hat. Die Zahl der Todesfälle nimmt mit jedem Tag zu, sagen Mitarbeiter der Hilfsorganisationen.

Währenddessen ist das Einzige, was die UN tun kann, das Regime dazu zu bitten, den Zugang auf die Stadt zu erlauben, um Hilfe leisten zu können. Laut Nachrichtenagenturen, erlaubte am Montagmorgen die Regierung der UN den Zugang, doch wurden über keine weitere Aktivitäten berichtet, bis dieser Artikel geschrieben wurde.

Aber falls etwas passieren sollte, zeigt dies, dass die Strategie von Assad seine eigenen Leute verhungern zu lassen, aufgeht, da keiner auf dieser Welt diese Unbarmherzigkeit stoppen kann. Und wir werden einfach nur glücklich sein zu sehen, dass einige Menschen vor diesem Tod gerettet wurden, während das Regime weiterhin das Gleiche an anderen Orten weiterführt.








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