Überreste von türkischen Zyprer nach über 40 Jahren durch Feigenbaum entdeckt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 30.09.2018 00:00
Aktualisiert 30.09.2018 15:53
iStock Foto

Die Überreste eines seit über 40 Jahren vermissten türkischen Zyprers sind auf sonderliche Weise wieder aufgetaucht, nachdem ein Feigensamen im Magen des Verstorbenen an einer ungewöhnlichen Stelle zu einem Baum herangewachsen ist.

Bei der Person handelt es sich mit bürgerlichen Namen um Ahmet Hergüner. Nun weiß man, dass er 1974 während des gewaltsamen Konflikts zwischen den türkischen und griechischen Zyprioten getötet worden ist. Seine Überreste hatte man bisher nicht finden können.

Den Fund machte ein Wissenschaftler, der den aus einer Höhle zu wachsen scheinenden Feigenbaum zufällig entdeckt hatte. Da dieser seltsamer Weise durch ein Loch in einer Höhle zu wachsen schien, beschloss er herauszufinden, wie er an diesem ungewöhnlichen Ort heranwachsen konnte. Nachdem er bei seinen Grabungen menschliche Überreste entdeckte, alarmierte der Forscher die Polizei, die dann Überreste von drei verschiedenen Personen identifizieren konnten.

Aus den offiziellen Untersuchungsergebnissen konnten die Ermittler schließen, dass Hergüner zusammen mit zwei weiteren Personen durch eine Sprengstoffexplosion ums Leben gekommen war.

Doch was hat es mit dem Baum auf sich? Dieser konnte gedeihen, weil die Explosion ein weiteres Loch in der Höhle öffnete, wodurch das Sonnenlicht hineinscheinen und der Sämling mit dem nötigen Licht versorgt wurde. Der dafür nötige Samen steckte noch im Magen des getöteten Hergüners, in dessen sterblichen Überresten er bis zur Zersetzung seines Körpers überdauern konnte.

Münür Hergüner, die 87-jährige Schwester von Ahmet, sagte, dass sich ihr Bruder damals kurz nach Beginn der Kämpfe den türkischen Widerstandskräften angeschlossen habe.

„Die Feigenreste im Magen meines Bruders wuchsen zu einem Baum, als die Sonne durch das Loch der Explosion herein schlich. Sie fanden meinen Bruder dank diesem Feigenbaum", so Hergüner.

Die östliche Mittelmeerinsel ist seit 1974 durch die Intervention der Türkei in einen türkisch-zypriotischen Staat im Norden und einer griechisch-zypriotischen Verwaltung im Süden geteilt. Die Intervention folgte nach den stark angestiegenen Gewalttaten gegen die türkische Minderheit und dem durch die Putschisten geplanten Anschluss Zyperns an Griechenland.

Die Türkische Republik Nordzypern wurde am 15. November 1983 offiziell ausgerufen.

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