US-Regierungsvertreter: Entscheidung zum Truppenabzug aus Syrien nach Telefongespräch mit Erdoğan gefallen

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Die Entscheidung zum US-Abzug sei am Freitag nach einem Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan gefallen, sagte ein US-Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Abzug werde in 60 bis 100 Tagen vollzogen. Innerhalb der nächsten 24 Stunden würden bereits alle Mitarbeiter des US-Außenministeriums aus Syrien abgezogen.

Das Weiße Haus erklärte am Mittwochabend, Trump habe Erdoğan über den Beschluss zum Abzug der Truppen informiert. Die Präsidenten würden häufig miteinander telefonieren.

Trump erklärte in einem Tweet, Daesh sei besiegt. Für ihn sei der Kampf gegen Daesh der einzige Grund für die US-Truppenpräsenz während seiner Präsidentschaft gewesen.

Trump hatte bereits im März unerwartet einen baldigen Abzug der US-Truppen aus Syrien in Aussicht gestellt, doch blieb es damals bei der Ankündigung, die offenbar ohne Abstimmung mit der Regierung getroffen worden war. US-Verteidigungsminister Jim Mattis und andere ranghohe Regierungsmitglieder hatten sich für eine längere US-Militärpräsenz in Syrien ausgesprochen, um ein Wiedererstarken der Terrororganisation Daesh zu verhindern.

Die Entscheidung vom Dienstag stieß sogar in Trumps eigener Partei auf Kritik. Durch den Abzug aus Syrien schade Trump seinem erklärten Ziel - nämlich, den Einfluss Irans in der Region einzudämmen, erklärte der republikanische Senator Lindsey Graham. „Der Abzug hintertreibt diese Bemühungen und gefährdet unsere Verbündeten, die Kurden." Dabei bezog sich Graham auf den syrischen PKK-Ableger YPG, der aus Sicht der USA ein „wichtiger Partner" im Kampf gegen die Terrororganisation Daesh gewesen sei. Außerdem sei es notwendig, die „iranische Expansion" in der Region einzudämmen.

Der Nahost-Experte Charles Lister vom Washingtoner Middle East Institute bewertete Trumps Entscheidung als „außerordentlich naiv und kurzsichtig". Der Abzug sei ein „Traumszenario" für Daesh, Russland, den Iran und das Regime von Syriens Machthaber Baschar Assad – „sie alle profitieren erheblich von einem US-Rückzug".

Der angekündigte US-Abzug folgt fast eine Woche nachdem Erdoğan erklärt hatte, in Kürze eine grenzüberschreitende Militäroperation östlich des Euphrat durchführen zu wollen. Ziel sind die syrischen Ableger der PKK.

Die USA haben derzeit rund 2000 Soldaten in Syrien stationiert, offiziell als Berater und Trainer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die zahlenmäßig von der Terrororganisation PKK/YPG dominiert werden.

Dieser Umstand hatte in Vergangenheit zu Konflikten mit der Türkei geführt, die darin eine direkte Bedrohung für ihre Sicherheit sieht.

Auch Russland sieht in der US-Präsenz in Syrien ein Hindernis für eine politische Lösung des innersyrischen Konflikts. Die USA würden den Kampf gegen Daesh als Vorwand nutzen, um ihre Präsenz in Syrien zu verlängern, was „illegal" sei.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte im September auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen betont, dass die USA eine politische Lösung der Syrien-Krise verhindere und den Interessen der Terroristen diene.

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