Ankara moniert Regime-Angriff auf Beobachtungsposten in Idlib

AA

Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat eine Meldung der russischen Armee zu einer Waffenruhe in der syrischen Oppositionshochburg Idlib zurückgewiesen und einen neuerlichen Regime-Angriff auf einen Beobachtungsposten beklagt.

"Wir können derzeit nicht sagen, dass eine vollständige Waffenruhe erreicht worden sei", sagte Çavuşoğlu am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit seinem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian in Ankara. Die Türkei arbeite mit Russland "hart daran, die Angriffe zu stoppen".

Die russische Armee hatte am Mittwochabend mitgeteilt, auf Vermittlung der Türkei und Russlands sei eine Feuerpause zwischen den syrischen Regimetruppen und der Opposition in Idlib erreicht worden. Die Türkei und Russland hatten bereits im vergangenen September eine Waffenruhe vereinbart, doch wurde sie nie komplett umgesetzt. Ende April startete die Armee von Machthaber Baschar al-Assad mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine neue Offensive.

Gemäß der ursprünglichen Vereinbarung war im Herbst eine demilitarisierte Zone um Idlib geschaffen worden, in der die türkische Armee zwölf Beobachtungsposten errichtete, um die Einhaltung der Waffenruhe zu überwachen. Am Donnerstag meldete die Türkei einen "gezielten" Angriff der syrischen Regimetruppen auf einen ihrer Beobachtungsposten in den Sawijah-Bergen. Dabei wurden laut der Regierung in Ankara drei türkische Soldaten verletzt.

Çavuşoğlu warnte, die Türkei werde "das Nötige" tun, sollten diese Angriffe der Assad-Truppen weitergehen. Er rief Russland und den Iran auf, "ihrer Verantwortung gerecht zu werden". Die russische Armee behauptete im Gegensatz dazu mit, der Angriff auf die türkische Stellung in den Sawijah-Bergen sei von den "Terroristen" in Idlib ausgegangen. Die russische Luftwaffe habe daraufhin aufgrund von Koordinaten der Türken vier Angriffe auf die Kämpfer geflogen.

Der französische Außenminister Le Drian rief "das syrische Regime und seine Unterstützer auf, ihre wahllosen Angriff auf Zivilisten in Idlib zu stoppen". Wichtigstes Ziel müsse sein, "Ruhe wiederherzustellen, um eine neue humanitäre Katastrophe zu verhindern". Der Großteil von Idlib und den angrenzenden Gebieten wird von der Allianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) kontrolliert. Im Fall einer Großoffensive wird eine neue Fluchtwelle befürchtet.

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