US-Präsident Donald Trump hat die türkische Operation „Quelle des Friedens" als „schlechte Idee" bezeichnet.
In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung betonte Trump erneut, dass seine Regierung die Operation „nicht unterstützt".
Trump teilte zudem mit, die Türkei habe sich dazu verpflichtet, dass der Einsatz keine neue „humanitäre Krise" auslöse. Seine Regierung werde gegenüber Ankara darauf bestehen, dass diese Verpflichtung eingehalten werde.
Der US-Präsident hatte am Sonntag nach einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan den Abzug von US-Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet zur Türkei bekanntgeben. Dies war allgemein so verstanden worden, dass Trump grünes Licht für die Militäroperation gegeben hatte.
Der US-Präsident sah sich daraufhin massiver Kritik auch aus den Reihen der eigenen Republikanischen Partei ausgesetzt. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, die bisherigen Verbünden der USA im Stich zu lassen und den türkischen Truppen auszuliefern. Im Kampf gegen Daesh hatte die US-Armee mit den sogenannten„Volksverteidigungseinheiten" (YPG) zusammengearbeitet und sie mit Waffen sowie mit Spezialkräften unterstützt. Die YPG stellt den syrischen Ableger der Terrororganisation PKK dar. Die US-Unterstützung für die Terrorgruppe wird daher von Ankara scharf kritisiert.
Trump ging nach der Welle der Kritik auf deutliche Distanz zu Ankara und drohte sogar mit Zerstörung der türkischen Wirtschaft, sollte der Nato-Partner bei der Militäroffensive seiner Ansicht nach zu weit gehen.
Auch sei es „keineswegs" der Fall, dass die USA die YPG ihrem Schicksal überließen, schrieb der US-Präsident am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die USA hätten in der von der türkischen Operation betroffenen Region lediglich 50 Soldaten gehabt. Den YPG-Milizen, die „besonders" und „wunderbare Kämpfer" seien, werde weiter mit Waffen und Geld geholfen, erklärte Trump.
Die Türkei will, so Erdoğan, die terroristische Bedrohung an der Grenze beseitigen. Später soll dort eine Sicherheitszone mit Infrastruktur entstehen, wo bis zu zwei Millionen syrische Flüchtlinge aus der Türkei und anderen Regionen Syriens Zuflucht bekommen sollen.
Das türkische Verteidigungsministerium stellte unmittelbar nach Beginn des Einsatzes klar, dass Zivilisten nicht im Fadenkreuz stünden. Der Militäreinsatz in Nordsyrien ziele nur auf Terroristen und ihre Waffen ab. Dem entsprechend gehe man behutsam vor.