Wimbledon: Tennisprofi Brown in zweiter Runde

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LONDON
Veröffentlicht 28.06.2016 00:00
Aktualisiert 28.06.2016 17:34
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Nach dem frühen Aus von Philipp Kohlschreiber ist Publikumsliebling Dustin Brown in Wimbledon als erster deutscher Tennisprofi in die zweite Runde eingezogen.

Der Nadal-Bezwinger des Vorjahres kämpfte sich nach einem Auf und Ab in einem Fünf-Satz-Match gegen Dusan Lajovic erfolgreich weiter. Mit 4:6, 6:3, 3:6, 6:3 und 6:4 behauptete sich Brown und trifft im Kampf um den Einzug in die dritte Runde auf den Australier Nick Kyrgios oder Radek Stepanek aus Tschechien. Von anfangs sechs gestarteten Herren war am Eröffnungstag des Grand-Slam-Klassikers in London neben der deutschen Nummer eins Kohlschreiber auch Jan-Lennard Struff gescheitert.

In der zweiten Runde des Grand-Slam-Klassikers von 2015 hatte der Niedersachse Brown den zweifachen Champion Rafael Nadal entzaubert und die Fans mit einer spektakulären Vorstellung euphorisiert. Am Dienstag drängten sich die Zuschauer auf dem kleinen Platz 16, der einen Blick auf die Außenfassade des Centre Courts ermöglicht. Diesmal spielte Brown allerdings über weite Strecken fehlerhaft.

Browns unorthodoxe und aggressive Spielweise bietet eine breite Spanne. An guten Tagen kann er Top-Spieler wie Nadal entnerven. An schlechten auch gegen den Weltranglisten-82. Lajovic verlieren, der im Vorjahr am angeschlagenen Tommy Haas scheiterte.

Im entscheidenden Durchgang vermied Brown aber eine frühe Niederlage. Das Duell ging hin und her. Nach dem verlorenen ersten Satz meldete sich der 31-Jährige aus Winsen an der Aller zurück. Mit gefühlvollen Stoppbällen, Gewaltschlägen und Netzangriffen versuchte der Deutsche mit jamaikanischen Wurzeln den Kontrahenten aus dem Rhythmus zu bringen. Den dritten Satz verlor Brown, den vierten gewann er - und im fünften Durchgang gelang ihm das Break zum 4:3. Nach 2:08 Stunden verlängerte der Wildcard-Besitzer sein Wimbledon-Abenteuer um mindestens eine weitere Einzel-Partie.

2015 musste er sich durch die Qualifikation kämpfen. Diesmal durfte sich der Weltranglisten-85. die Mühen des Umwegs sparen. Die Wildcard ist auch eine Belohnung für seinen spektakulären Coup gegen Nadal gewesen, auch wenn er direkt danach verlor.

Bereits am Montag hatten fünf deutsche Tennis-Damen ihre ersten Auftritte gewonnen. Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber, die einstige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki, Carina Witthöft, Anna-Lena Friedsam und Mona Barthel spielen ebenfalls um einen Platz in der dritten Runde.

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