Deutsche Wirtschaft besorgt über Wahlergebnis in Großbritannien

Deutsche Wirtschaft besorgt über Wahlergebnis in Großbritannien

Warnungen vor wachsender Unsicherheit und einer Hängepartie um den Brexit: Die deutsche Wirtschaft hat besorgt auf die ungewissen Folgen der Parlamentswahl in Großbritannien reagiert. "Der harte Brexit-Kurs ist abgewählt worden", erklärte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, am Freitag. Premierministerin Theresa May bekräftigte, ihr Land weiterhin aus der Europäischen Union führen zu wollen.

"Die geschwächte Regierung macht die schwierige Ausgangslage in den Brexit-Gesprächen nicht leichter", erklärte Kempf. Die britische Regierung habe nun die Verpflichtung, "den Schaden auf beiden Seiten des Kanals für Bürger und Unternehmen" zu begrenzen. Ein Scheitern der Brexit-Gespräche sei das "schlechteste Szenario", besonders die britische Wirtschaft werde unter der Trennung leiden.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte vor wachsender "Unsicherheit für die deutsche Wirtschaft" durch die unklaren Mehrheitsverhältnisse. Der anvisierte Fahrplan für den Brexit sei nun "Makulatur", erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Mays Konservative hatten bei der Wahl ihre absolute Mehrheit eingebüßt, im Parlament entsteht dadurch eine Hängepartie.

Die deutschen Unternehmen bräuchten nun eine "schnelle Einigung auf den künftigen Status" der in Deutschland lebenden Briten und der in Großbritannien lebenden EU-Bürger, erklärte Wansleben. Dem DIHK zufolge beschäftigen deutsche Konzerne in Großbritannien rund 400.000 Mitarbeiter auch aus zahlreichen EU-Mitgliedstaaten. Zudem hätten deutsche Unternehmen "großes Interesse" daran, dass der Binnenmarkt zusammen und Großbritannien nach dem Brexit als wichtiger Handelspartner erhalten bleibe.

Die britische Regierung habe sich von der Wahl ein "eindeutiges Mandat für die Brexit-Verhandlungen" erhofft, erklärte seinerseits der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Nun werde die Regierung in London allerdings für die "nächsten Wochen und Monate gelähmt sein", betonte BGA-Präsident Anton Börner.

Auch der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) äußerte sich besorgt. "Die Briten werden sich schwertun, die Verhandlungen wie geplant am 19. Juni beginnen zu können", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. "Das Risiko, dass wir deshalb nach den zwei Jahren Verhandlungszeit ohne Abkommen dastehen, steigt."

Die Börse in London reagierte auf den Ausgang der Parlamentswahl abwartend und profitierte zunächst von der Talfahrt des britischen Pfunds. Der FTSE-100-Index startete in der britischen Hauptstadt am Freitag mit leichten Gewinnen. Das britische Pfund war angesichts der politischen Hängepartie um zwei Prozent abgesackt.

"Wir haben nun große Unsicherheit, die den Sterling belastet", sagte Analyst James Hughes vom Handelshaus GKFX der Nachrichtenagentur AFP. Das wiederum seien "gute Nachrichten für den FTSE 100 und die Kapitalmärkte". Unternehmen und Märkte könnten von einem schwächeren Pfund profitieren. Viele der in dem Leitindex gelisteten Unternehmen verbuchen ihre Gewinne in anderen Währungen, weshalb ein schwächerer Pfund-Kurs für sie von Vorteil sein kann.

May will trotz der Verluste bei den Wahlen eine neue Regierung bilden. Diese werde das Versprechen des Brexit erfüllen, sagte May am Freitag. Als möglicher Partner für May kommt die nordirische protestantische Democratic Unionist Party (DUP) in Betracht.

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