Computerprogramm schlägt chinesischen Meister beim Brettspiel Go
- AFP, SHANGHAI, China
- May 23, 2017
Der Sieg von AlphaGo gilt als weiterer Meilenstein in der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Zwar sind Siege von Computern gegen Menschen bei Brettspielen nichts Neues - großes Aufsehen erregte zum Beispiel der Sieg des IBM-Computers "Deep Blue" gegen den Schachmeister Garry Kasparov im Jahr 1997.
Dem Triumph von AlphaGo wird aber besonders große Bedeutung zugemessen, weil das rund 3000 Jahre alte Go-Spiel als besonders komplex gilt: Die Zahl der möglichen Züge ist praktisch unbegrenzt, erfolgreiche Spieler stützten sich auf Intuition, kreatives Denken und Lernfähigkeit - dies waren bislang aber keine Stärken von Computerprogrammen.
Der chinesische Go-Meister Ke war mit Bedenken in die Partie gegen den Computer gegangen. "Er wird immer eine kalte Maschine sein", erklärte er vor dem Spiel. "Anders als beim Menschen kann ich bei ihm keine Leidenschaft und kein Verlangen nach dem Go-Spiel spüren." Ke kündigte bereits vor Beginn der Dreier-Runde gegen AlphaGo an, dass er danach nicht mehr gegen die Maschine antreten wolle.
Das Programm AlphaGo war von dem Londoner Unternehmen DeepMind entwickelt worden, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Das Programm gilt als lernfähig, es imitiert die neuronalen Netzwerke im menschlichen Gehirn und erzeugt über Millionen von Verknüpfungen künstliche Intelligenz.