Von der Leyen ruft zu Kampf gegen Terror auf

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MASAR-I-SCHARIF, Afghanistan
Veröffentlicht 22.12.2016 00:00
Aktualisiert 23.12.2016 12:38
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Nach dem Anschlag in Berlin hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Besuch in Afghanistan zum entschlossenen Kampf gegen den Terror aufgerufen.

«Sie stehen dafür ein, dass wir uns nicht unterkriegen lassen vom Terror, dass wir uns wehren, gegen diejenigen, die die Menschen terrorisieren», sagte sie vor Soldaten auf einem Weihnachtsmarkt im Feldlager von Masar-i-Scharif.

Die ganze Weltgemeinschaft müsse entschieden gegen den Terror vorgehen, sei es in Europa, im Nahen Osten, in Afrika oder auch in Afghanistan, sagte von der Leyen. «Wir wissen, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind.»

Zu dem Anschlag in Berlin mit zwölf Toten hat sich die Terrororganisation Daesh bekannt. Es ist aber nicht sicher, ob sie atsächlich hinter der Bluttat steckt. Afghanistan wird vor allem von den militanten Taliban terrorisiert, Daesh ist aber ebenfalls am Hindukusch aktiv.

Die Ministerin warnte erneut vor einem zu schnellen Abzug aus Afghanistan. In Afghanistan sei ein «langer Atem» notwendig. «Es ist so viel erreicht worden. Das dürfen wir nicht dadurch gefährden, dass wir vorschnell abziehen.»

Die Bundeswehr ist seit 15 Jahren dort. Aus einem Kampfeinsatz ist inzwischen eine Ausbildungs- und Beratungsmission geworden. Von einst mehr als 5000 deutschen Soldaten sind nur noch rund 950 übrig, die meisten davon in Masar-i-Scharif.

Trotzdem ist es immer noch der größte Auslandseinsatz der Bundeswehr. Erst in der vergangenen Woche ist er vom Bundestag um ein weiteres Jahr verlängert worden. Den Kampf gegen den Terror unterstützt die Bundeswehr auch mit Einsätzen im Irak und Mali sowie «Tornado»-Aufklärungsflügen über Syrien.

Von der Leyen war zum fünften Mal innerhalb von drei Jahren in Afghanistan. Die Besuche der Verteidigungsminister kurz vor Weihnachten haben Tradition.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich in diesem Jahr massiv verschlechtert. Im November wurde auch das erst 2013 eröffnete deutsche Generalkonsulat in Masar-i-Scharif von den Aufständischen angegriffen. Sechs Menschen wurden getötet, 128 verletzt. Das Auswärtige Amt entschied daraufhin, das Konsulat ins Feldlager zu verlegen.

Von der Leyen sieht trotzdem Erfolge im Kampf gegen die Taliban. «Die Taliban haben ihr Ziel in diesem Jahr nicht erreicht, nämlich eine größere Provinzhauptstadt einzunehmen.»

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