Bewaffnete Angreifer töten mindestens 23 Menschen im Nordwesten Burundis

AFP
NAIROBI, Kenia
Veröffentlicht 12.05.2018 00:00
Aktualisiert 12.05.2018 14:39
Archivbild (REUTERS)

Bewaffnete Angreifer haben in der Nacht zu Samstag bei einem Überfall auf ein Dorf im Nordwesten Burundis mindestens 23 Menschen getötet. Unter den Toten seien "Männer, Frauen und Kinder", sagte ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Suche nach weiteren Opfern sei noch nicht abgeschlossen. Zeugen berichteten von einer stundenlangen Gewaltorgie, bei der weitere zehn Menschen verletzt worden seien.

Nach Aussagen von Augenzeugen war die Gruppe mit Schusswaffen und Messern bewaffnet und setzte Gebäude in dem Dorf in der Provinz Cibitoke im Grenzgebiet zu Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo in Brand. "Diese Verbrecher zogen von Haus zu Haus und richteten ein wahres Blutbad an", sagte der Behördenvertreter. Eine ganze Familie sei bei lebendigem Leib in ihrem Haus verbrannt worden.

Weder die Täter noch ihre Motive sind bisher bekannt. Anwohner sagten, die Angreifer seien nach dem Überfall über die Grenze in den Kongo verschwunden.

Der Angriff fand nur wenige Tage vor einem Referendum statt, welches Burundis Präsidenten Pierre Nkurunziza erlauben würde bis 2034 im Amt zu bleiben. Der 54-Jährige regiert das ostafrikanische Land seit 2005. Vor drei Jahren kam es wegen einer umstrittenen erneuten Kandidatur Nkurunzizas zu einer politischen Krise, die bis heute anhält. Seitdem wurden 1200 Menschen getötet, 400.000 flüchteten.

Die Gewalt in Burundi wird vom Internationalen Strafgerichtshof untersucht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte der Regierung in einem Bericht vor einem Monat vorgeworfen, mutmaßliche Gegner des Referendums zu schlagen, einzuschüchtern und zu töten. Die Abstimmung ist für den 17. Mai geplant.

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