Angriff auf Moschee-Bauplatz in Erfurt

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 31.05.2017 00:00
Aktualisiert 31.05.2017 12:46
Aus Protest gegen die Moscheebaupläne stellten Gegner des Bauprojekt riesige Holzkreuze auf einem Nachbargrundstück des Bauplatzes auf (DPA)

Unbekannte haben am Montag in Erfurt neun Holzspieße mit Tierkadavern in ein Grundstück gesteckt, auf dem eine Moschee gebaut werden soll. Dies ist nicht der erste Vorfall in dieser Woche.

Die Ahmadiyya-Gemeinde bereitet sich derzeit in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt auf den Bau einer Moschee vor.

Auf den bis zu 1,5 Meter hohen Spießen seien unter anderem ein halber Schweinekopf, Schweinepfoten und Innereien angebracht worden, teilte die Polizei am Montag mit.

Nach Polizeiangaben führt der Staatsschutz die Ermittlungen an. Gegen den Moscheebau im Erfurter Ortsteil Marbach hatte es bereits in der Vergangenheit Proteste gegeben. Moschee-Gegner hatten auf einem Nachbargrundstück große Holzkreuze aufgestellt. Der AfD-Politiker Björn Höcke bezeichnete den geplanten Bau der Gebetsstätte im vergangenen Jahr als „Teil eines langfristigen Landnahmeprojekts".

Erst kürzlich war am Wochenende ein Brandanschlag auf eine DITIB-Moschee im Baden-Württembergischen Bopfingen ausgeübt. Glücklicherweise wurden dabei keine Menschen verletzt.

Die Zahl der Anschläge auf Moscheen und türkische Vereine in Europa ist in diesem Jahr rasant angestiegen. In fast allen Fällen konnten Verbindungen zur Terrororganisation PKK oder zu Rechtsextremen Kreisen festgestellt werden.

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