Mecklenburg-Vorpommern: Schwesig neue Ministerpräsidentin

AFP
SCHWERIN
Veröffentlicht 04.07.2017 00:00
Aktualisiert 04.07.2017 15:30
EPA

Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hat die frühere Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zur neuen Ministerpräsidentin gewählt. In einer Sondersitzung des Parlaments in Schwerin stimmten am Dienstag 40 von 70 anwesenden Abgeordneten für die 43-Jährige. Damit erhielt sie eine Stimme weniger, als die koalierenden Fraktionen von SPD und CDU bei der Wahl über Mandate verfügten. Insgesamt haben sie 42 Sitze, ein CDU-Abgeordneter fehlte aber.

Schwesig ist die erste Frau an der Spitze einer Schweriner Landesregierung. Derzeit ist sie zudem die jüngste Regierungschefin eines Bundeslands. Nach ihrer Vereidigung vor dem Landtag sagte Schwesig, es sei für sie "Ehre und Verpflichtung zugleich", Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns zu sein. Sie werde das Amt "mit aller Kraft, Erfahrung und Leidenschaft" zum Wohl der Bürger angehen.

Am Morgen war Schwesigs Vorgänger Erwin Sellering (SPD) offiziell von seinem Amt zurückgetreten. Diesen Schritt hatte er Ende Mai wegen einer schweren Krebserkrankung angekündigt. Sellering war neun Jahre lang Regierungschef in Schwerin. Vor der Wahl Schwesigs würdigte Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD) am Dienstag seine Verdienste.

SPD-Bundeschef Martin Schulz gratulierte Schwesig zu ihrer Wahl. Natürlich hinterlasse Sellering "große Fußstapfen", erklärte er in Berlin. Er sei sich aber sicher, dass Schwesig diese ausfüllen werde. Die Politikerin sei "nah bei den Menschen" und werde "das Land voran bringen".

Im Anschluss an ihre Wahl ernannte Schwesig ihr Kabinett. Sie übernahm alle acht Ministerinnen und Minister aus Sellerings Regierungsteam. Stellvertretender Ministerpräsident bleibt Innenminister Lorenz Caffier (CDU).

Die Schwerpunkte ihrer Regierungsarbeit will Schwesig in der kommenden Woche vor dem Landtag in einer Regierungserklärung darlegen. Neben sozialen Themen will sie sich um die Digitalisierung des Landes kümmern, kündigte sie in der "Schweriner Volkszeitung" bereits an.

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