Zwei deutsche Journalisten in Griechenland festgenommen

DAILY SABAH MIT DPA
BERLIN, Deutschland
Veröffentlicht 10.03.2018 00:00
Aktualisiert 10.03.2018 13:18
DPA

Zwei deutsche Journalisten sind im Nordosten Griechenlands an der türkischen Grenze festgenommen worden. Es handele sich um einen 31-Jährigen und seine 33 Jahre alte Kollegin, wie ihr Rechtsanwalt der Deutschen Presse- Agentur am Samstagmorgen bestätigte.

Die beiden Journalisten sollten an diesem Samstag dem Staatsanwalt der Grenzregion Evros vorgeführt werden. Das Betreten einer militärischen Sperrzone mit gleichzeitigen Videoaufnahmen könnte hart bestraft werden, da es sich nach griechischem Recht um «eine kriminelle Tat» handelt, hieß es. Auch die deutsche Botschaft in Athen bestätigte die Festnahme.

Offiziell hat die ARD den Zwischenfall noch nicht bestätigt. Die beiden Journalisten hätten griechischen Behörden angegeben, im Auftrag der ARD eine Geschichte über aus Deutschland heimkehrende Flüchtlinge drehen zu wollen. Die Journalisten seien ohne Drehgenehmigung unterwegs gewesen, berichteten übereinstimmend griechische Medien. Der Fall sei bekannt und werde von Deutschland konsularisch betreut, hieß es in der Nacht zum Samstag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

Der Rechtsanwalt der zwei festgenommenen Journalisten, Dimitrios Kadoglou, sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft könnte entscheiden, dass sie sofort im Schnellverfahren vor Gericht noch an diesem Samstag gestellt werden. Vorausgesetzt, die beiden stimmen dem zu. Anderenfalls könnte es einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt geben, damit die beiden ihre Verteidigung besser vorbereiten können, sagte der Rechtsanwalt der dpa.

Gerüchte, wonach die beiden Journalisten vorher in der Türkei waren und auch dort gedreht hätten, wollten Polizeikreise am Grenzfluss Evros nicht kommentieren. Die Region ist Teil einer beliebten Flüchtlingsroute. Zahlreiche Migranten versuchen, über den Grenzfluss von der Türkei nach Griechenland zu gelangen, um von dort nach Mitteleuropa weiterzureisen.

Derzeit herrscht in der Region erhöhte Wachsamkeit, Sicherheitsleute und Grenzsoldaten sind sensibilisiert. Erst vor einer Woche waren an dem Fluss zwei griechische Soldaten nach dem Überschreiten der Grenze zur Türkei festgenommen und anschließend unter Spionageverdacht inhaftiert worden.

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