Merkel: Rassistische Gewalttaten in Deutschland sind eine Schande

REUTERS
DÜSSELDORF, Deutschland
Veröffentlicht 29.05.2018 00:00
Aktualisiert 29.05.2018 18:43
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat 25 Jahre nach dem Brandanschlag auf eine türkischstämmige Familie in Solingen dazu aufgerufen, der Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. "Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus dürfen in Deutschland und anderswo in der Welt keinen Platz haben", sagte Merkel am Dienstag bei einer Gedenkveranstaltung in Düsseldorf.

Der Rechtsextremismus gehöre keineswegs der Vergangenheit an. Auch heute würden Asylbewerber, Flüchtlinge oder Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe dafür gehalten würden, angefeindet oder angegriffen. "Solche Gewalttaten sind beschämend", sagte die Kanzlerin. "Sie sind eine Schande für unser Land."

Merkel dankte Mevlüde Genc, die bei dem Anschlag auf ein von ihrer Familie bewohntes Haus am 29. Mai 1993 zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verloren hatte. "Auf eine unmenschliche Tat haben Sie mit menschlicher Größe reagiert", sagte die Kanzlerin an Genc gewandt. Sie sei ein Vorbild an Humanität und Menschlichkeit, da sie nicht in Wut und Rachegedanken versunken sei. Deutsche Sicherheitsbehörden müssten alles in ihrer Macht Stehende tun, um rechtsextremistische Verbrechen zu verhindern oder aufzuklären. Dabei hätten Behörden in der Vergangenheit auch Fehler gemacht. Dafür könne sie "als Bundesregierung nur um Verzeihung bitten".

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