Brandanschlag: Schwere Schäden bei Moschee in Hagen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.05.2019 14:02
Aktualisiert 26.05.2019 14:06
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Ein Unbekannter hat mit einem Brandanschlag auf eine Moschee im nordrhein-westfälischen Hagen erheblichen Schaden angerichtet. Dies berichtete der Chef der Moschee, Ömer Oral, am Samstag. Es habe glücklicherweise keine Verletzten gegeben.

Oral sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass sich der Angriff um 10 Uhr morgens ereignet habe, indem die Altpapiertonne des Gebäudes in Brand gesteckt worden sei.

„Der Eingang der Moschee wurde schwer beschädigt. Die Moschee war voller Rauch und alle Möbel im Inneren sind ruiniert", so Oral. Der Gesamtschaden des Gebäudes, in der sich die Moschee befindet, wird auf mindestens 20.000 Euro geschätzt.

Vorläufigen Ermittlungen zufolge ist ein unbekannter Mann mit zwei Hunden in den Durchgang zwischen den Gebäuden gegangen. Dieser habe sich dort kurz aufgehalten und sei dann weiter gegangen. Kurz danach stand eine Altpapiertonne in Brand. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen.

„Wir sollten uns an die Menschen in unserer Umgebung wenden und uns und unseren Glauben besser vorstellen", sagte Oral. Solche Angriffe würden Muslime in Europa niemals davon abhalten, ihren Glauben auszuüben.

Die Moschee gehört zur „Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş e. V. (IGMG), einer der größten muslimisch-türkischen Verbände Deutschlands.

Die IGMG hat eine vollständige und gründliche Untersuchung des Verdachts auf Brandstiftung gefordert. „Wir fordern die Strafverfolgungsbehörden dringend auf, eine schnelle und gründliche Untersuchung durchzuführen, die Täter aufzuspüren und sie hinter Gitter zu bringen", sagte IGMG-Präsident Kemal Ergun in einer Erklärung.

In Deutschland hat in den letzten Jahren die Islamfeindlichkeit und Fremdenhass zugenommen, ausgelöst durch die rechtsextremen Parteien, die die Ängste vor der Flüchtlingskrise und dem Terrorismus ausgenutzt haben.

Allein im letzten Jahr hat die Polizei 813 Hassverbrechen gegen Muslime verzeichnet – die Dunkelzahl liegt weit höher. Mindestens 54 Muslime wurden bei den Angriffen verletzt, die größtenteils von Rechtsextremisten durchgeführt wurden.

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