EU-Abgeordneter unterstützt visumfreies Reisen für Türken

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.05.2016 00:00
Aktualisiert 27.05.2016 16:38
EU-Abgeordneter unterstützt visumfreies Reisen für Türken

Elmar Brok, Vorsitzender des Ausschusses des Europäischen Parlaments für auswärtige Angelegenheiten, unterstütze auf einer Konferenz über die EU-Türkei-Beziehungen am Donnerstag in Laussenne offenbar die Türkei zur Visumsfreiheit. Die Türkei habe eine höhere Qualität an Demokratie als einige Länder, die bereits visumfreies Reisen zu den EU-Staaten genießen.

„Wir haben es mit Kolumbien getan, was abgeschlossen ist, und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Visafreiheit. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie eine höhere Qualität der Demokratie besitzen, als die Türkei", sagte Brok.

In Bezug auf die Flüchtlingskrise erklärte Brok, dass im vergangenen Oktober etwa pro Tag 10.000 Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland kamen, jedoch sank diese Zahl im Durchschnitt auf 25 bis 30, da die Türkei bezüglich des EU-Türkei-Abkommens „ihr Versprechen hielt".

Die Türkei und die EU einigten sich bei einem Gipfel im März, um den Strom der Flüchtlinge drastisch einzudämmen. Mit dem 'Türkei-EU-Abkommen' werden alle Flüchtlinge, die seit dem 20. März von der Türkei aus illegal nach Griechenland kamen und kein Asyl in Griechenland beantragen oder deren Anträge abgelehnt wurden, in die Türkei zurückgebracht. Außer Diejenigen, die nachweisen können, dass sie in der Türkei verfolgt werden.

Der Deal soll auch die Beschleunigung des türkischen EU-Beitritts und die Visafreiheit für türkische Staatsangehörige im Schengen-Raum, unter der Bedingung, dass Ankara die von der EU festgelegten 72 Anforderungen erfüllt, ermöglichen:

„Unsere europäischen Länder haben die Geldmenge für das Welternährungsprogramm für die Lager um den Irak und Syrien verringert... Das war der Grund, dass die Türkei sagte: „Lassen Sie sie [Flüchtlinge] gehen [nach Europa]. Warum sollten wir sie aufhalten, allein wegen der Unterstützung der EU?"

„Das war nicht ein türkischer Fehler, das war unser Fehler", betonte Brok. „Was wir jetzt tun ist es, 6 Milliarden € zu geben, nicht in den türkischen Haushalt, sondern für die Flüchtlinge zur Unterstützung der medizinischen Dienstleistungen und Schulen. Kinder ohne Ausbildung werden die nächsten Opfer zur Rekrutierung in die Daesh sein", warnte Brok.

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