Muslimische Schülerinnen sind größte Opfer von Diskriminierung in Österreich

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.07.2017 00:00
Aktualisiert 10.07.2017 17:14
Archivbild (REUTERS)

Muslimische Schülerinnen in Österreich machen mit über 73 Prozent den größten Anteil an der Gesamtzahl der Diskriminierungsopfer an Schulen aus, dies gab am Montag ein Bericht einer in Österreich ansässigen Vereinigung bekannt und berichtete über die steigende Besorgnis aufgrund der immer größer werdenden islamophoben Tendenzen im ganzen Land.

Laut dem Bericht der „Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen" (IDB), hätten muslimische Schülerinnen im vergangenen Jahr die meisten Diskriminierungen an Schulen erlebt, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu.

In dem „Diskriminierungsbericht im österreichischen Bildungssystem im Jahr 2016", wurden verschiedene Formen von Diskriminierung in österreichischen Bildungseinrichtungen ausgewertet, einschließlich religiöse, ethnische, kulturelle und geschlechtsspezifische Benachteiligungen.

An erster Stelle der Diskriminierungsgründe lag mit 61 Prozent die „Islamophobie", gefolgt von „ethnischer Diskriminierung" mit 39,91 Prozent.

Unter Berufung auf Zeugenaussagen, unterstrich der Bericht außerdem, dass muslimische Familien des Öfteren gezwungen werden vom Islam zum Christentum zu konvertieren.

In einem Fall beschwerte sich eine Familie, dass ihr Kind heimlich getauft wurde und man ihn im Kindergarten in Tirol gezwungen habe, Schweinefleisch zu essen.

IDB-Vorsitzende Dr. Sonia Zaafran erklärte, dass Diskriminierungsopfer meist nicht wüssten, wo sie sich zu beschweren hätten, da die meisten dieser Beschwerden unbestraft blieben.

In Österreich sei der Islam die zweitgrößte Religion, die von rund sieben Prozent der Bevölkerung, also etwa 600.000 Menschen, praktiziert werde, so die „Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich" (IGGÖ).

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