Türkische Küstenwache rettet 120 Flüchtlinge vor Zypern

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 19.07.2018 00:00
Aktualisiert 19.07.2018 10:40
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Nach dem Kentern eines Flüchtlingsboots vor der Küste Nordzyperns sind am Mittwoch nach Behördenangaben mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Menschen würden vermisst, teilte die Regierung der Türkischen Republik Nordzypern am Abend mit. Die türkische Küstenwache konnte 120 Menschen retten, wie es weiter hieß.

Die türkische Nachrichtenagentur meldete, auf dem Boot seien Syrer auf dem Weg nach Europa gewesen. Von amtlicher Seite wurde das zunächst nicht bestätigt. Das Boot sank laut GKK 16 Seemeilen vor der Stadt Gialousa (türkisch: Yeni Erenköy).

Zypern liegt nur knapp 100 Kilometer von Syrien entfernt, erlebte bislang aber keinen großen Flüchtlingsandrang. Seit September 2014 erreichten mehr als 1700 Flüchtlinge die Mittelmeerinsel.

Die östliche Mittelmeerinsel war, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland beabsichtigten, 1974 durch die Intervention der Türkei in einen türkisch-zypriotischen Staat im Norden und einer griechisch-zypriotischen Verwaltung im Süden geteilt worden.

Die Türkische Republik Nordzypern wurde offiziell am 15. November 1983 ausgerufen.

Die Türkei machte die griechisch-zypriotische Unnachgiebigkeit bei zentralen Problemen für den Abbruch der Friedensinitiative des letzten Jahres verantwortlich. Diese war in der Schweiz unter der Schirmherrschaft der Garantieländer Türkei, Griechenland und Großbritannien im Juli 2018 abgebrochen worden.

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