Danke, Europa!

Veröffentlicht 04.04.2017 00:00
Aktualisiert 04.04.2017 17:20

Kurz vor dem Referendum am 16. April, organisiert der „Sabah Kolumnisten Klub" Panels und Diskussionen in der ganzen Türkei und konzentriert sich auf kritische Themen wie die Verfassungsänderung und das Unbehagen Europas in dieser Hinsicht.

Letzte Woche waren wir in der südlichen Provinz Mersin, am Montag in Adana und planen die kommende Woche, Eskişehir, İzmir, Aydın und Antalya zu besuchen.

In den Städten in denen wir bisher waren, haben wir die Menschen über die Notwendigkeit einer neuen Verfassung in der Türkei informiert. Wir haben auch das vorgeschlagene Präsidialsystem den Menschen erklärt und die Bedeutung des anstehenden Referendums hervorgehoben.

Unsere Treffen und Panels wurden bisher mit großem Interesse empfangen. Keine zwei Wochen vor dem Referendum ist das Interesse noch stärker geworden, wobei sich manche darüber beschweren, warum wir keine Panels in mehr Städten haben.

Eines der Hauptthemen bei allen Diskussionen, die wir bis jetzt organisiert haben, war Europas offensichtlicher Verrat an der Demokratie und den demokratischen Werten.

Einst wurden sie als Festung der bürgerlichen Freiheiten angesehen, doch heutzutage ist die Europäische Union so weit davon abgeschweift, dass sie vor allem in der Türkei zum Thema von weitverbreiteten Groll geworden ist, nachdem mehrere EU-Mitgliedsstaaten eine Reihe von unlauteren und undemokratischen Verboten verhängt hatten.

Der Groll und die Enttäuschung sind besonders stark gegenüber den Niederlanden, Deutschland und Belgien, da die Regierungen in diesen Ländern undemokratische Verbote gegen ihre türkischen Staatsbürger und türkischen Behörden verhängten. Bemerkenswert ist es, dass nur „Ja"-Kampagnen von diesen Verboten beeinflusst wurden.

Überraschenderweise wurden den Terroristen, wie die PKK und anderen Gruppen, die für „Nein"-Stimmen werben, keine Verbote auferlegt.

Die europäischen Länder, die anscheinend danach streben, den demokratischen Referendumsprozess in der Türkei zu sabotieren, griffen auf jede Art von undemokratischen Praktiken zurück, die die Kernwerte der EU missachten, wenn es um die Zukunft der Türkei geht. Daher müssen wir eine Lehre aus dem Referendum ziehen.

Sie gingen scharf gegen Treffen und Auftritte von Türken vor, besonders autoritäre Staaten, die Hunde auf die Menschen hetzten, die ihr Recht zum Protest ausübten und eine Ministerin eines Nato-Staates abschoben. Doch haben sie ihr eigentliches Ziel nicht erreicht.

Darüber hinaus haben die europäischen Medien seit Wochen die „Nein"-Stimmen offensichtlich unterstützt. Sie fügten Notizen in Türkisch in ihren Publikationen auf Deutsch, Französisch und Flämisch; dabei unterstützten sie PKK-Befürworter und indossierten ein „Nein"; eine klare Einschüchterung der in der EU und der Schweiz lebenden türkischen Staatsbürger.

Doch hat sich das endgültige Ergebnis nicht geändert. Europäische Praktiken, die gegen die Pressefreiheit verstoßen, wie das Verbot der Daily Sabah im Europäischen Parlament, kam zu nichts.

Gegenüber dem antidemokratischen Druck sind die türkischen Gemeinden in Europa zu den Wahlurnen gegangen und ab heute haben mehr als 600.000 Türken in ganz Europa am Referendum mit ihren wertvollen Stimmen teilgenommen.

Tatsächlich hat die Wahlbeteiligung, all die anderen vergangenen Wahlen übertroffen. Im Gegensatz zu Europa, das die Demokratie nicht beachtet hat, haben die Türken in Europa ihre zivilen Pflichten wahrgenommen und ihr Engagement für die Demokratie erneut bewiesen.

Während Europa die „Nein"-Kampagne offensichtlich unterstützt hat, haben sie unwissentlich dazu beigetragen, die Zahl der „Ja"-Stimmen erheblich zu erhöhen.

Danke, Europa!

Die Situation in der Türkei ist auch nicht völlig anders. Wie ich bereits erwähnt habe, genießen unsere Treffen bezüglich des Referendums jeden Tag ein noch größeres und wachsendes Interesse.

Nachdem einige deutsche Medien, die für ihre Feindseligkeit gegen die Türkei berüchtigt waren, die „Nein"-Kampagne offensichtlich unterstützten und Artikel auf Türkisch verfassten, machten sie es für die Menschen in der Türkei nur viel klarer.

Nach dem Versuch Europas sich in die demokratischen Mechanismen der Türkei einzumischen, sind die türkischen Staatsbürger zu Recht davon ausgegangen, dass die Union die „Nein"-Kampagne unterstütze und versuchte das Referendum auf eine verabscheuungswürdige Weise zu sabotieren, nur um die Türkei zu untergraben.

Infolgedessen haben die Wahlauftritte von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und Ministerpräsident Binali Yıldırım sehr hohe Teilnahmequoten genossen.

Hunderttausende von Menschen haben sich in den öffentlichen Plätzen im ganzen Land versammelt, um ihre Unterstützung für Präsident Erdoğan zu zeigen.

Das türkische Volk, das deutlich sehen kann, dass das „Nein"-Lager aus der PKK, der Gülenisten-Terrorgruppe (FETÖ) und einigen EU-Ländern besteht, haben ihre wahren Motivationen erkannt.

Doch nochmal, Europa!

Europäische Politiker und Medien, die den Türken gegenüber feindlich stehen und die nach dem Referendum sehen wollen, dass Erdoğan geht, haben uns die Arbeit erleichtert, zu erklären, warum die Türkei eine neue Verfassung braucht.

Tatsächlich ist es für die türkischen Menschen keine Überraschung, dass diejenigen, die die PKK oder FETÖ unterstützen, sich nur gegen eine Verfassungsänderung aussprechen.

Die Türkei wird erneut ihren populären Willen am Morgen des 17. Aprils zeigen, genauso wie am Morgen des 16. Julis, nach dem schrecklichen Putschversuch im vergangenen Jahr.

Europa wird noch einmal sehen, dass ihre Bemühungen unvermeidlich scheitern werden, da die Türken die Demokratie und Erdoğan umarmen.

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