"Öko-Test": Haarausfall-Shampoos bringen nichts

AFP
FRANKFURT AM MAIN
Veröffentlicht 29.04.2016 00:00
Aktualisiert 02.05.2016 13:22
Öko-Test

Shampoos gegen Haarausfall sind reine Geldverschwendung. Zu diesem Urteil gelangt die Zeitschrift "Öko-Test" in ihrer neuen Ausgabe. Von 20 getesteten Shampos bekamen nur vier ein "Befriedigend", sieben ein "Ausreichend" und die restlichen gar ein "Ungenügend", wie "Öko-Test" mitteilte. Das preisgünstigste Shampoo kostete 1,35 Euro, das teuerste 57,85 Euro.

"Öko-Test" fragte bei den Herstellern nach Beweisen für die Wirksamkeit. Nur zwei legten wissenschaftliche Studien vor, die den Nutzen der Shampoos belegen sollten. Diese Studien hätten aber nicht überzeugt, schrieb das Magazin: Effekte seien "allenfalls" im Reagenzglas nachweisbar. Nach aktuellem Forschungsstand gebe es keine überzeugenden Wirkbeweise für Kosmetika gegen Haarausfall, zitierte "Öko-Test" aus einer Auswertung von Studien seitens europäischer Dermatologen aus dem Jahr 2013.

Die Tester kritisierten zudem, dass die Shampoos "verschiedenste Schadstoffe" enthalten. Fünf der 20 getesteten Mittel etwa duften nach Maiglöckchen - dies werde durch den künstlichen Geruch Lilial möglich, der vom wissenschaftlichen Beratergremium der EU als generell nicht sicher in Kosmetika eingestuft worden sei. Im Tierversuch schädige dieser Stoff bereits in niedriger Dosis das Fortpflanzungssystem.

Einige der Haarwaschmittel sind laut "Öko-Test" mit künstlichen Moschusdüften parfümiert, die sich im menschlichen Fettgewebe und im Abwasser anreichern könnten und "eventuell auch hormonell wirken". Nur zwei der getesteten Shampoos waren ohne Schadstoffe.

Männern, die unter Haarausfall leiden, rät die Zeitschrift zum Hautarzt zu gehen. Gegen genetisch vererbten Haarausfall würden allein die Arzneimittelwirkstoffe Finasterid und Minoxidil helfen.

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen