Islamisches Neujahr und Aschura

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 20.09.2018 00:00
Aktualisiert 22.09.2018 16:42
Islamisches Neujahr und Aschura

Letzte Woche haben die Muslime weltweit den ersten Tag im neuen Jahr des muslimischen Kalenders gefeiert. Der erste Monat Muharram ist nach dem Fastenmonat Ramadan der zweit-heiligste Monat der Muslime.

Beim Neujahresfest wird die Hidschra, also die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina, gefeiert. Der christlichen Zeitrechnung zufolge fand dies im Jahr 622 n.Chr. statt.

Die Muslime feiern das Neujahr normalerweise nicht im traditionellen Sinne, da es kein spezifisches religiöses Ritual für diesen Tag gibt, doch die historische Bedeutung des Ereignisses für die Gläubigen ist groß.

Die Auswanderung markiert zugleich auch die Errichtung der ersten politischen, sozialen und wirtschaftlich unabhängigen muslimischen Gemeinschaft, die unter der Führung des Propheten in Medina gebildet wurde.

Laut des islamischen Glaubens ist es verboten, im ersten Monat Muharram Krieg zu führen.

Am 10. Tag im Muharram ist zudem der Aschura-Tag.von traditioneller Wichtigkeit. An diesem Tag gab es einige wichtige Ereignisse für die Muslime. Die Schiiten gedenken an Husain, dem Enkel des Propheten, der an diesem Tag in der Schlacht von Kerbela ums Leben kam. Außerdem soll der Prophet Moses an diesem Tag das Schilfmeer durchquert haben. Auch soll es der Tag sein, an dem der Prophet Noah nach der Sintflut mit seiner Arche gestrandet ist. Noah und die Überlebenden wollten anschließend zur Feier ein Festessen vorbereiten, aber da sie nur noch wenige Nahrungsmittel hatten, gaben sie alles Verfügbare in einen Topf. Dieses Gericht wird Aschura oder Aschure genannt. Laut Überlieferung hat sich das Essen dann durch Gottes Gnade vermehrt, so dass alle satt wurden.

Zu Ehren dieses Tages wird dieses Festessen traditionell von Muslimen in Form einer Süßspeise gekocht und an Freunde und Familie verteilt.

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