US-Ausrüstung im Wert von 1 Milliarde Dollar „nicht auffindbar“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 25.05.2017 00:00
Aktualisiert 25.05.2017 17:05
Reuters

Das Versagen des US-Militärs könnte der Terrororganisation Daesh und anderen militanten Gruppen zugutegekommen sein. Denn ein Bericht der „Amnesty International" (AI), der am Mittwoch veröffentlich wurde, zeigt, dass die US-Armee die Spur ihrer Ausrüstungen im Wert von einer Milliarde Dollar verloren habe.

Der neu deklassierte Prüfungsbericht des US-Verteidigungsministeriums zeigte auf, dass US-Waffen „verloren" wurden. Dazu äußerte sich „AI": „Der Prüfungsbericht von September 2016 zeigt, dass das US-Verteidigungsministerium ‚keine genauen und aktuellen Aufzeichnungen über die Menge und den Standort' von zahlreicher Ausrüstungen in Kuwait und Irak habe."

„Dieser Bericht bietet einen besorgniserregenden Einblick in das fehlerhafte und potenziell gefährliche System der US-Armee, Waffen und Ausrüstungen in sehr unbeständige Regionen zu schicken", sagte Patrick Wilcken, Forscher für Waffenkontrolle und Menschenrechte der Amnesty International.

„Es lässt sich besonders ernüchternd lesen angesichts der langen Geschichte der US-Waffen die ‚verloren gingen' und somit in die Hände von mehreren bewaffneten Gruppen fielen, die Gräueltaten im Irak bis heute begehen", sagte Wilcken und fügte hinzu, dass die Daesh zu den terroristischen Gruppen gehört.

„Die Transfers, darunter auch Zehntausende von Sturmgewehre (im Wert von 28 Millionen Dollar), Hunderte von Sprengstoffe und Hunderte von Humvee gepanzerte Fahrzeuge, waren für den Einsatz der zentral irakischen Armee bestimmt", sagte „AI" in ihrem Bericht und fügte hinzu, dass die überwiegend schiitischen Volksmobilmachungskräfte und die Peschmerga-Truppen die Empfänger dieser waren.

Auch die irakische Armee ist für den Verlust der Waffen verantwortlich zu machen, so Amnesty. „Die Nachforschungen der Amnesty Internation zeigten die konstant laschen Kontrollen und Verfolgung, was dazu geführt hat, dass die US-Waffen in die Hände von bewaffneten Gruppen fielen, die bekanntermaßen Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten begehen. Dazu gehört auch die Daesh sowie paramilitärische Milizen, die jetzt in die irakische Armee integriert wurden."

„Die USA und der Irak müssen auch dem globalen Waffenhandelsvertrag zustimmen, der strenge Regeln hat bezüglich der Waffenübertragung oder Waffenverlust, die Gräueltaten antreiben könnten", so Amnesty.

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