Hunderten israelischen Arabern wurde die Staatsbürgerschaft entzogen

DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR
ISTANBUL
Veröffentlicht 26.08.2017 00:00
Aktualisiert 26.08.2017 12:04
AFP

Die israelische Tageszeitung „Haaretz" berichtete am Freitag, dass die israelischen Behörden in den letzten zwei Jahren hunderten von israelischen Arabern in der südlichen Region Negev die Staatsangehörigkeit entzogen hätten und sie somit staatenlos gemacht wurden.

Laut der Zeitung hat das israelische Innenministerium den Status jener israelischen Araber von „Bürgern" zu „Einwohner" geändert, was dazu führte, dass viele ihrer Grundrechte enteignet wurden.

Als Reaktion auf diesen Bericht forderte Talab Abu Arar, ein israelisch-arabisches Mitglied des Knesset (israelisches Parlament), dass das Ministerium diesen Schritt rückgängig macht.

Laut Abu Arar wurden die Staatbürgerschaften, ohne Ankündigung, vom Ministerium in der Stadt Beerscheba (Negevs größter Stadt) entzogen, als die israelisch-arabischen Einwohner ihre Personalausweise oder Pässe erneuerten.

Ein weiteres israelisch-arabisches Mitglied der Knesset, Juma Azbarga, erklärte: „Wir werden nicht untätig zusehen, wie versucht wird, uns aus unserer Heimat zu vertreiben (…) und unsere Existenz zu de-legitimieren."

„Die Entziehung unserer Staatsbürgerschaft macht uns anfällig für Missbrauch und beschränkt unsere Bewegungsfreiheit", fügte er hinzu und wies darauf hin, dass jene „Einwohner" nicht das Recht hätten, bei den Wahlen abzustimmen oder zu kandidieren.

Laut Azbarga sei dies ein Schritt „gegen das israelische Recht an sich", er sagte: „Unsere Staatsbürgerschaft wird von unserer Präsenz in unserer Heimat und unserer Geschichte abgeleitet – es hängt nicht von der Laune einiger betrügerischen Beamten ab."

Das Innenministerium sagte, dass diese Statusänderung auf „fehlerhafte Registrierungen" zurückzuführen sei, ohne weitere Einzelheiten zu nennen oder eine Erklärung abzugeben. Es wurde empfohlen, dass diejenigen, deren Staatsbürgerschaft entzogen wurde, einen neuen Antrag auf Einbürgerung stellen und von neu beginnen sollten.

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