Barzani: 92 Prozent „Ja“-Stimmen beim KRG-Unabhängigkeitsreferendum

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 27.09.2017 00:00
Aktualisiert 27.09.2017 12:06
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Präsident der „Autonomen Region Kurdistan" (KRG) Masoud Barzani gab am Dienstag bekannt, dass fast 92 Prozent beim Unabhängigkeitsreferendum mit „Ja" gestimmt haben.

Er rief den irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi auf, die diplomatischen Gespräche aufzunehmen, außerdem solle die Welt den Willen des kurdischen Volkes respektieren.

„Ich rufe Herrn Haider al-Abadi und die anderen [irakischen politischen Beamten] auf, die Tür zum Dialog nicht zu schließen, da ein Dialog die Probleme lösen wird."

„Wir versichern der internationalen Gemeinschaft, dass wir zum Dialog mit Bagdad bereit sind", so Barzani.

Laut der KRG lag die Wahlbeteiligung mit 3,3 Millionen Wählern bei 72 Prozent. Viele Wähler berichteten aber über Unregelmäßigkeiten, und dass manche Personen ohne zulässige Registrierung oder mehr als eine Stimme abgegeben hatten. Die offiziellen Ergebnisse der Auszählung werden am Mittwoch erwartet.

Die Wahlbeteiligung lag in der Provinz Sulaimaniyya lediglich bei 50 Prozent. Sulaimaniyya ist die Hochburg der Opposition gegen Barzani.

Die Opposition warf Barzani vor, sich durch die Volksentscheidung in seiner Macht stärken zu wollen, er hätte stattdessen den UN-unterstützten Plan akzeptieren müssen. Die UN hatte Bagdad dazu aufgerufen, das Referendum zu verschieben.

Bagdad, die Türkei, die USA, der Iran und die EU hatten sich zuvor gegen den Volksentscheid ausgesprochen. Es würde nur vor dem laufenden Kampf gegen Daesh ablenken und die Region weiterhin destabilisieren.

Der irakische Ministerpräsident al-Abadi hatte vor dem Referendum erklärt, er werde „alle notwendige Maßnahmen" ergreifen, um die irakische Einheit zu schützen.

Er werde sich nun am Mittwoch mit Parlamentsmitgliedern treffen.

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