Israelische Soldaten töten zwei junge Palästinenser – darunter ein Minderjähriger

DAILY SABAH MIT AGENTUREN
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.10.2018 00:00
Aktualisiert 25.10.2018 15:24
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Seit dem gestrigen Dienstag haben israelische Soldaten zwei Palästinenser getötet und drei weitere verletzt.

Bei dem ersten getöteten Palästinenser handelte es sich um den 17-jährigen Muntaser Mohammed al-Baz, der am Dienstag bei den Protesten im Gazastreifen teilnahm. Israelische Soldaten schossen dem Jugendlichen nahe dem Ort Bureidsch in den Kopf, wie das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte. Er sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Ein weiterer Palästinenser wurde nach Krankenhausangaben bei einer Razzia israelischer Soldaten im nördlichen Westjordanland getötet. Diese hätten den 22-jährigen Student Mohammed Basharat in die Brust geschossen. Drei weitere Palästinenser seien bei einem Vorfall in dem Ort Taamun schwer verletzt worden. Nach palästinensischen Medienberichten waren Soldaten für einer Razzia in den Ort eingedrungen. Der Grund dafür war zunächst unklar. Einwohner berichteten von massiver Gewaltanwendung.

Nach Angaben des israelischen Militärs beteiligten sich etwa 200 Palästinenser an der Protestaktion.

Seit Beginn der Demonstrationen in Gaza am 30. März wurden über 200 palästinensische Demonstranten durch israelische Soldaten getötet und Tausende verletzt – darunter Kinder, Sanitäter und Behinderte. Lediglich ein israelischer Soldat wurde durch Widerständler getötet.

Die Palästinenser fordern ihr „Rückkehrrecht" zu ihren Häusern und Dörfern im historischen Palästina, aus denen sie 1948 von Zionisten vertrieben worden waren. Die Orte sind nach wie vor von Israel besetzt. Eine Entschädigung blieb bis heute aus.

Zudem fordern die Menschen in Palästina ein Ende der seit elf Jahren andauernden völkerrechtswidrigen israelisch-ägyptischen Absperrung des Gazastreifens, die die ohnehin kleine Wirtschaft der Küstenenklaven gänzlich stilllegte. Die etwa zwei Millionen Einwohner leben heute in Armut und sind auf Hilfen aus dem Ausland angewiesen. Viele haben ihre Häuser durch israelische Bombenangriffe verloren. Im Gazastreifen fehlt es an allem – egal ob Essen, Wasser oder Baumaterial.

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