Unicef: Angriffe auf Schulen in Afghanistan verdreifacht

AFP
KÖLN
Veröffentlicht 28.05.2019 12:08
Aktualisiert 29.05.2019 11:28
AFP

Angriffe auf Schulen in Afghanistan haben sich nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef zwischen 2017 und 2018 verdreifacht.

Die Zahl der Vorfälle sei innerhalb nur einen Jahres von 68 auf 192 gestiegen, teilte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore am Dienstag mit. Zum ersten Mal seit 2015 hätten Angriffe auf Schulen wieder zugenommen, eine der Ursachen sei die Nutzung von Schulen als Registrierungs- und Wahllokale im vergangenen Jahr.

"Die sinnlosen Angriffe auf Schulen, die Tötung, Verwundung und Entführung von Lehrern und die Bedrohungen, denen Bildungseinrichtungen ausgesetzt sind, zerstören die Hoffnungen und Träume einer ganzen Generation von Kindern", erklärte Fore. Schätzungsweise 3,7 Millionen Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahren - fast die Hälfte aller Kinder im schulpflichtigen Alter - gingen in Afghanistan nicht in die Schule. 60 Prozent von ihnen seien Mädchen.

Im ganzen Land seien bis Ende vergangenen Jahres mehr als tausend Schulen geschlossen worden, teilte Unicef weiter mit. Einer halben Million Kinder sei dadurch der Zugang zu Bildung verwehrt worden.

Unicef beklagte weiter, dass auch in anderen Konfliktländern wie Syrien, dem Jemen, Nigeria oder Südsudan Schulen und Bildungseinrichtungen immer wieder Ziel von Angriffen seien. Auch in der Ostukraine hätten Angriffe auf Schulen deutlich zugenommen.

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