Der Irak will wegen "gewisser" Angriffe auf die proiranischen Hasched-al-Schaabi-Milizen Beschwerde bei den Vereinten Nationen gegen Israel einlegen.
"Eine Untersuchung der Regierung ist zu dem Schluss gekommen, dass für gewisse Angriffe mit absoluter Sicherheit Israel verantwortlich ist", sagte der irakische Abgeordnete Ahmad al-Assadi, der selbst dem schiitischen Milizenverband angehört.
Die Regierung bereite entsprechende Beweise für eine Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat vor, sagte al-Assadi. Seit Mitte Juli wurden fünf Waffen- und Trainingslager der Milizen angegriffen. Zudem gaben sie an, auf zwei Aufklärungsdrohnen über ihren Lagern gefeuert zu haben. Die Milizen machten die USA und Israel verantwortlich, doch hielt sich die Regierung in Bagdad bisher mit solchen Schuldzuweisungen zurück.
Die Hasched-al-Schaabi-Milizen (Volksmobilisierungseinheiten) wurden 2014 aus vorwiegend schiitischen Freiwilligen für den Kampf gegen die Terrormiliz Daesh gebildet. Offiziell unterstehen sie heute der irakischen Regierung. In Israel und den USA besteht jedoch die Befürchtung, dass sie als verlängerter Arm der iranischen Revolutionsgarden dienen, die eine wichtige Rolle bei ihrem Aufbau gespielt haben.
In Syrien fliegt die israelische Armee bereits seit Jahren regelmäßig Angriffe auf iranische Stellungen und Waffenkonvois für die libanesische Hisbollah-Miliz. Ein Angriff Israels auf proiranische Kräfte im Irak würde aber eine neue Stufe der Eskalation im Konflikt des jüdischen Staats mit der Islamischen Republik bedeuten. Der Irak fürchtet schon lange, in den Konflikt der USA und Israels mit dem Iran hineingezogen zu werden.
